Heute morgen bin ich um 5 Uhr aufgewacht, weil ich ein dringendes Bedürfnis verspürt habe, war ja klar, nachdem ich höchstpersönlich unser Klo für die Reisenden gesperrt hatte, dass es mich selbst trifft. Manu hat mir dann auch noch die zynische Frage gestellt: wo gehst denn hin? Also schlaftrunken bei Sonnenaufgang aus dem Wohnmobil und zu den Washrooms trotten. Als ich zurückgekommen bin hab ich aber sofort weiterschlafen können. Kurz vor 8 sind wir dann aufgestanden und haben uns fertig gemacht, einen kleinen Snack zu uns genommen und Manu hat unsere Sachen zum Verpacken geordnet. Die Koffer haben wir ja beim Vermieter gelassen. Gegen halb 10 sind wir vom Campingplatz losgefahren und zügig vorangekommen. Wir mussten den Tank noch vollmachen, was wir noch schnell erledigt haben und schon waren wir bei Fraserway auf dem Hof. Da es hier in Halifax eine eher kleine Vermietstation ist ging es recht gemütlich zu. Während Manu die Koffer gepackt hat, hat Matilda mit mir die Lebensmittel, die noch übrig waren an ein deutsches Ehepaar, die gerade ihr Wohnmobil übernommen haben, weitergegeben. Auch für die Küchentücher, Toilettenpapier und die Wanderstöcke waren sie dankbar. Sie werden auch für drei Wochen in Nova Scotia bleiben und sie fragten nach unserer Tour. Ich hab sie ihnen im Schelldurchlauf auf der Landkarte erklärt und ihnen die schönsten Campingplätze empfohlen. Dann haben sie ihre Reise angetreten und wir haben ihnen noch nachgewunken.
Die Überprüfung von unserem Camper war in weniger als fünf Minuten erledigt, keine Beanstandungen. Wir haben heuer 2472 km zurückgelegt, die Fahrzeit betrug 42 Stunden 11 Minuten. Der Verbrauch war anfangs bei über 17 Liter, dann ist er auf 13 Liter zurückgegangen. Die bergige Gegend und die Highways haben den Verbrauch dann allerdings insgesamt wieder angehoben.
Manu war mit den Koffern fertig und bis wir geschaut haben waren wir im Shuttlevan auf dem Weg zum Flughafen, wir waren die einzigen Gäste.
Auch am Flughafen ging alles wie am Schnürchen, unsere Koffer haben wir aufgegeben, die sehen wir erst in München wieder, der Kindersitz kam in einen großen Plastiksack und wurde ohne Zusatzkosten als Sperrgepäck aufgegeben. Wir haben noch daheim angerufen und es war kurz vor 12 Uhr Mittag, der Flug nach Toronto geht aber erst um 16:30 Uhr. Wir haben also noch so viel Zeit. Wir haben einen kleinen Mittagssnack zu uns genommen und anschließend unseren obligatorischen doppelten Espresso getrunken. Matilda hat bei den Flughafenbediensteten wieder das extra brave Kind gegeben und noch ein Plüschflugzeug und Wachsmalkreiden und einen Bögen zum Ausmalen bekommen. Sie hat sich sogar auf englisch bedankt. Wir sind durch die Sicherheitskontrolle, wieder bevorzugt, da mit Kind reisend, das ist echt nett und angenehm. Die Zeit bis zum Boarding hat sich Matilda noch auf einer Art Spielplatz vertrieben und wir haben gelesen. Das Boarding ging wieder flott und um 16:40 Uhr sind wir abgehoben. Auf dem Flug habe ich nochmal schön das Digby-Neck und Long Island und Brier Island aus der Luft erkannt.
In Toronto hatten wir ein wenig Aufenthalt und sind durch die Läden spaziert, auf den letzten Drücker hat Manu auch noch ihr Canada Cap bekommen und ich noch eine Grillschürze. Danach sind wir zum Gate gegangen und im Nu konnte man einsteigen.
Pünktlich haben wir um 20:10 Uhr Ortszeit abgehoben und Matilda hat nochmal leise Servus Kanada gesagt. wir sind in die Nacht hinein geflogen und gleich hat am nördlichen Himmel die Dämmerung begonnen. Matilda ist bald eingeschlafen und auch wir konnten knapp zwei Stunden schlafen. Pünktlich sind wir in München gelandet, die Paßkontrolle war heuer ganz schnell vorbei und unsere Koffer und der Kindersitz waren bei den ersten auf dem Band. Raus und wieder mit dem BMW 1er von DriveNow zurück. Was für eine Umstellung wieder ein Schaltgetriebe zu haben und mit dem Hintern fast am Asphalt zu kratzen.
Jetzt ist er endgültig aus unser Kanadaurlaub. Danke Kanada! Wenn wir sagen würden jetzt kommen wir lange Zeit nicht mehr, es würde uns sowieso niemand glauben, darum sagen wir einfach nichts. 😉