Aug 262018
 

Heute Morgen um halb 8 sind wir aufgewacht, weil in der Nähe ein Motor gelaufen ist. Ausser uns und unseren Münchener Nachbarn ist aber niemand hier. Es war doch tatsächlich der Parkranger, der die 12 Dollar Gebühren eingesammelt hat. Auf sein „Good morning“ hat Manu rotzfrech „Very morning“ erwidert. Kurz haben wir uns noch hingelegt, weil es dann wieder angefangen hat zu regnen. Nach dem Frühstück haben wir noch Telefonnummern ausgetauscht, dass wir uns auch mal in München treffen.

Wir sind zum Joffre Lakes PP gefahren, weil dort ein Trail zu drei übereinander liegenden Seen führt. Insgesamt sollen es 5 Kilometer und 400 Höhenmeter sein. Der Parkplatz war trotz des nicht idealen Wetters schon ganz gut besucht, aber wir haben noch leicht einen Platz bekommen. Bei leichtem Nieselregen sind wir losmarschiert. Auf dem Trail wurde klar, dass 90 Prozent Turnschuh-Alpinisten unterwegs waren, obwohl es schon steilere Passagen auf nicht ganz festem Untergrund gab. Untypischerweise waren fast alles Asiaten, die sonst nur selten weiter als 50 Meter vom Parkplatz entfernt anzutreffen sind. Irgendjemand hat ihnen wohl die Flip-Flops in Turnschuhe umgetauscht und schon meinen sie auf die Berge zu müssen. Es hat nicht lange gedauert und schon ist eine ältere Dame mit kurzen Hosen erschöpft in einer Rettungsdecke eingewickelt am Rand gesessen. Sie wurde später hinunter getragen.

Der erste See war noch Recht gut zu sehen, dann wurde die Sicht immer schlechter. Die Wolken sind so hereingezogen, dass man von der Schönheit nur wenig mitbekam. Sehr wohl mitbekommen hat man aber die lärmenden Asiaten.

Am letzten See angekommen, konnten wir noch kurz den Gletscher fotografieren, bevor es ganz zugezogen hat.

Auch hier ein Auflauf, wie auf der Wiesn, nicht mehr feierlich. Kurz bevor wir nach unten aufgebrochen sind haben wir noch unsere Münchener Nachbarn getroffen. So haben wir uns nochmals verabschiedet und geschaut dass wir runterkommen. Und wieder skurrile Bilder: Väter tragen Louis Vuitton Handtaschen, da die Prinzessin Tochter das Handy halten muß. Anderen ist es dort in der Natur zu ruhig, darum muss man die Gegend mit Bluetooth Lautsprechern beschallen. Und wer nicht mehr selbstständig läufen kann, wird geschoben. Nein Alex und Conny, da habt ihr nichts verpasst, es war das übelste, was ich hier in Kanada gesehen habe.

Schlimmer als Lake Louise zur Mittagszeit oder Spitzing am Sonntag Nachmittag. Ich glaube man sieht mir die Begeisterung an.

Schnell weiter nach Whistler! Dort sind wir durch die Fußgängerzone spaziert, aber gefunden haben wir nur einen netten Seifenuntersetzer. Am Abend haben wir im Sushi Village gegessen. Zuletzt waren wir vor 11 Jahren hier essen, also bei unserem ersten Kanadaaufenthalt. Es war wieder sehr gut und reichlich. Matilda hat auch reingehauen.

Die Nacht wollten wir auf dem Campingplatz verbringen, aber der war ausgebucht. Und jetzt stehen wir auf dem Parkplatz, auf dem wir heute Nachmittag schon geparkt haben. Halb illegal. Man darf sein Wohnmobil hier über Nacht kostenlos stehen lassen, aber nicht drin schlafen. Da aber alle anderen 10 Wohnmobile auch bewohnt sind machen wir das auch einfach mal. Wenn jemand kommt und uns weckt schlafen wir ja nicht. ? Außerdem haben wir den Slideout nicht ausgefahren, Matilda schläft also heute bei uns oben. Gute Nacht München.

  One Response to “Tag 34: 26.08.: Joffre Lakes PP und Whistler”

  1. Ihr Lieben,

    oh Mann, das wäre auch genau der Burner für mich gewesen … geht gar nicht 🙁

    An manchen Ecken von Kanada fühlt man sich wirklich wie am Stachus … und bei manchen Menschen hat man das Gefühl, die merken und spüren gar nicht, in welchem landschaftlichen Paradies sie sich aufhalten, was für ein Geschenk es ist, diese Natur hautnah erleben zu dürfen. Aus euren Berichten und Bildern sieht und liest man genau das …

    Viele liebe Grüße aus München

    Conny