Aug 212016
 

Bei kühlen 10 Grad stellt sich die Frage nach dem Frühstück draußen erst gar nicht. Gegen halb 10 sind wir Richtung Prince George und dann Quesnel losgefahren. In Hixon haben wir nochmal getankt, weil man hier am Besten tankt, wenn gerade eine Tankstelle verfügbar ist. Auf dem Weg nach Barkerville sind wir in Wells vorbeigekommen und haben dort gehalten. In einer der zahlreichen Dokus, die wir daheim gesehen haben, war ein Bericht über ein Ehepaar, das in einer ehemaligen Kirche eine Gallerie eingerichtet hat. Das war genau hier und wir sind da gleich mal vorbeigegangen. An der Tür war ein Zettel, dass sie gleich zurück sind. Wir sind ein bisschen weiter gelaufen und haben die netten Häuschen bewundert, als uns die beiden entgegengekommen sind und auch gleich angesprochen haben. Wir sind mit ihnen mitgegangen und haben quasi eine Privatführung bekommen. Wir haben und dann noch eine schöne Künstlerkarte und einen Kühlschrankmagneten mitgenommen.
Da es eh Mittagszeit war haben wir gleich im Hotel Wells gegessen. Burger, Pulled Pork, Pork Bites und Fries hat es gegeben. Anschließend haben wir uns noch die Füße vertreten und sind dann weiter nach Barkerville gefahren. Das ist ein Museumsdorf, das so rekonstruiert wurde, wie es zur Zeit des Goldrausches ausgesehen hat.
Unser heutiger Campingplatz sollte die Recreation Site am Atan Lake sein. Das sind kostenlose Plätze, die sehr spärlich ausgestattet sind und ursprünglich für die im Umkreis tätigen Beschäftigen der Holzfällercamps gedacht. Nach ca. 14 km auf einer Schotterpiste kam die Abzweigung auf eine noch schlechtere und schmalere Schotterpiste. Nach einiger Zeit kam eine weitere Abzweigung ohne Wegweiser. Und welche Abzweigung nimmt man in diesem Fall dann? Genau, die Falsche. Der Weg wurde schlechter und schlechter, immer mehr Äste ragten in den Weg und es war eine beachtliche Steigung zu bewältigen. In etwa 50 Metern Entfernung war ein Tier auf dem Weg, ich habe auf junger Wolf getippt, da es schwarz war aber längere Beine als ein Bär hatte. Bis ich das Tele auf die Kanera montiert hatte, war es im Gebüsch verschwunden. Wir entschieden uns fürs Umdrehen. Dazu müssten wir erst ein gutes Stück rückwärts fahren, da der Weg einfach zu schmal zum Wenden war. Auf dem Rückweg fanden wir eine weitere Abzweigung die wir auch noch ausprobierten. An deren Ende war das Holzfällercamp, also auch falsch. Wir sind bis zu der ersten Abzweigung zurück gefahren und der anderen Möglichkeit gefolgt. Zwischenzeitlich hatte ich den Vierradantrieb zugeschaltet. Am Ende dieses Weges lag dann tatsächlich die Recreation Site, die vier Stellplätze besitzt, drei waren belegt, perfekt. Direkt am Ufer des Sees gelegen und wirklich abseits jeder Zivilisation. Da wir kein Feuerholz dabei haben haben wir kein Lagerfeuer gemacht. Unsere Nachbarn haben aber eines und da konnte Matilda einfach nicht zusehen und so haben wir gefragt, ob sie sich ihre Marshmellows über deren Feuer machen darf. Natürlich durfte sie.
Als die Sonne untergegangen war hörte man in der Ferne auch die Wölfe heulen. Ja, so stellt man sich Kanada vor und dank der Offroadfähigkeit dürften wir auch diese ursprüngliche Seite dieses Landes genießen. Mobilfunkempfang bestand schon seit Wells keine mehr, macht nichts, irgendwann haben wir wieder eine und ihr bekommt den Bericht.