Heute Nacht um 3 Uhr wurde unser Schlaf abrupt beendet, weil bei unserem Auto die Alarmanlage losgegangen ist. Bis ich das realisiert habe, war Manu schon auf und hat mit dem Schlüssel den Spuk beendet. War gut zu hören die Huperei, das werden auch einige andere auf dem Campingplatz mitbekommen haben. Was das war? Keine Ahnung! Wohl zu modern unser Gefährt. Tja, einschlafen hat ein wenig gedauert, dafür um 4 Uhr der selbe Spaß. Mann, jetzt wird’s aber langsam peinlich. Ich bin dann mit Taschenlampe vor und hab nachgeschaut, ob Matildas Handy vibriert hat, weil der Akku leer wird. Unser Auto hat Sensoren, die die Alarmanlage einschalten, wenn sich im versperrten Auto was bewegt. Aber das war es auch nicht. Wenigstens war danach wirklich Schluss.
Gemerkt hat man die Schlafunterbrechung aber schon am nächsten Tag. Nach dem Frühstück sind wir zu den Upana Caves bei Gold River gefahren, haben aber vorher noch die Tanks an der Dump Station vor dem Visitor Center in Gold River entleert. Hier gibt es wieder Netz, wir haben dann daheim angerufen.
Die Höhlen darf man auf eigene Faust erkunden, man soll sich nur warm anziehen und Taschenlampen mitnehmen. Schon seltsam: So ohne war das in den Höhlen nicht. Gestern haben wird ein Auto gebraucht, das uns voranfährt, weil eine Baustelle war und heute darf man einfach so in Höhlen rumkraxeln und sich den Hals brechen. Das haben wir natürlich nicht getan, wir haben aufgepasst. Für Leute mit Platzangst wäre das aber nichts gewesen.
Wir sind zurück nach Gold River und haben dort Mittag gegessen. Jeder hatte einen Burger. War ein grundsolides authentisches Restaurant, in dem auch Einheimische ihr Bier trinken gehen. Danach haben wir den Strathcona Provincial Park wieder verlassen und sind zum Brown’s Bay Ressort, etwas nördlich von Campbell River gefahren. Die ganze Strecke ist heute Manu gefahren. Es ist zwar ein privater Platz, der neben Hütten, einem Hafen auch Wohnmobilstellplätze hat. Ausserdem sehr schöne Duschen und eine Möglichkeit zu waschen. Da die Stellplätze alle reserviert/belegt waren konnten wir uns etwas abseits auf einen Platz ohne Strom- und Wasseranschluss stellen. Nicht schlecht und Meerblick haben wir auch noch. Manu hat zwei Waschmaschinen voll gewaschen, ich bin noch kurz in den Sportraum und Matilda hat sich den Platz mit dem besten WLAN-Empfang gesucht. Nach dem Sport hab ich geduscht. Manu nach der Wäsche auch. Am Abend sind wir noch ins angeschlossene Restaurant gegangen, da sie Dungeness Crabs auf der Speisekarte hatten. Köstlich! Gut gesättigt sind wir dann in den Camper zurück. Guten Morgen München, wir gehn jetzt ins Bett!
Nach der vielen Fahrerei gestern, haben wir heute einen ruhigeren Tag eingelegt. Nach dem Früstück haben Manu und ich eine Tour über den Campground und die nähere Umgebung gemacht. Weil es gestern Abend ja schon dunkel wurde, als wir angekommen sind ist es immer komisch, wenn man so gar nicht weiss wo man ist. Das haben wir somit geändert. Anschließend sind wir zu den nahegelegenen Myra Falls gefahren. Zuerst zu den Upper Falls. Dahin führt ein netter Weg duch den Wald, einfach ca. 4 Kilometer. Auf dem Hinweg haben wir niemanden getroffen, auf dem Rückweg sind uns eine Gruppe und eine einzelne Frau mit Hund entgegengekommen, also sehr ruhig hier. Die Falls selber waren jetzt nicht besonders spektakulär.
Mit dem Camper sind wir einen Parkplatz zurück gefahren zu den Lower Myra Falls. Dahin führt ein kurzer Weg von 5 Minuten und man ist direkt in den Wasserfällen, die hier in Kaskaden über die Felsen fließen, dazwischen sind immer wieder Pools in denen die Besucher auch baden. Hier war schon mehr los, aber noch immer nicht viel.
Zurück ist dann Manu gefahren, sie will sich ja auch mal an das Auto gewöhnen. Auf dem Weg war eine Baustelle, und da bekam man sogar ein Pilot Car, das vorausfährt und einem zeigt, wo man hin muss. Eigentlich überflüssig, es gab eh nur einen Weg und auch sonst nichts, was man falsch machen konnte. Aber bitte.
Am Campingplatz hab ich mich in einen Stuhl gesetzt und ein wenig geruht, die Mädels sind zum Fluß und See. Am Abend haben wir gegrillt und Manu und ich haben noch einen Abenspaziergang gemacht. Danach haben wir noch gemeinsam gespielt. Morgen geht es weiter nach Gold River, mal schauen, ob ich da auch die Berichte online stellen kann.
Gestern spät abends kamen noch Marie, mit ihrem Bruder und ihren Eltern am Ucluelet Campground an. Marie ist aus Matildas Klasse und als sie vom Urlaub gesprochen haben, haben sie festgestellt, dass sich unsere Wege genau hier kreuzen. So haben wir noch ein bisschen geratscht, haben sie aber dann auch in Ruhe essen lassen, sie hatten eine lange Fahrt hinter sich.
Heute morgen nach dem Frühstück sind wir dann nach Tofino, um endlich mal einen Rundflug zu machen, das hatten wir uns schon lange vorgenommen, aber bei schlechtem Wetter hat es sich nie gelohnt.Das Wetter ist ja heuer sehr gut und selbst in der Früh ist es nicht besonders neblig. Nach der obligatorischen Sicherheitsbelehrung sind wir in einer Cessna 182 in der Wasserflugzeugausführung vom Hafen in Tofino abgehoben. Nach einer Runde über die Strände in 150 Metern Höhe, sind wir über die vorgelagerten Inseln geflogen, dort dann in teilweise nur 25 Metern Höhe. Cool, solche Manöver wären in Deutschland undenkbar, aber wir haben ja auch nicht so viel unbewohntes Gebiet. Danach sind wir aufgestiegen und in die Berge geflogen. Dort sind wir auf einem einsamen Bergsee, dem Pretty Girl Lake, gelandet. In dem haben die Mädels und auch unser Pilot gebadet. Nach kurzem Aufenthalt sind wir wieder abgehoben und noch höher in die Berge geflogen. Dort waren die Gipfel teilweise noch schneebedeckt. Beim Rückflug nach Tofino sind wir über die Meeresarme geflogen, die voll mit Lachs- und Austernfarmen waren. Nach gut 1 1/2 Stunden waren wir wieder zurück. Es waren atemberaubende Aussichten, die man eben nur von einem Flugzeug aus hat. Es hat sich absolut gelohnt. Da uns die Ortschaft Tofino die letzten Jahre nie in ihren Bann ziehen konnte, haben wir es heuer nochmal versucht, aber es scheint wohl wirklich nicht unsere Stadt zu sein, wir finden Ucluelet eben viel authentischer. Und eben darum sind wir zum Mittagessen nochmal dorthin gefahren um uns doch noch gebührend zu verabschieden.
Über Port Alberni sind wir auf dem Highway 4 zurückgefahren. Wir schaffen die Öffnung um 17 Uhr, müssen aber erst warten bis der Verkehr Richtund Westen den einspurigen Bereich passiert hat. Über den Island Highway fahren wir Richtung Campbell River, wo wir sicherheitshalber nochmal tanken, da es dann in die relative Einsamkeit des Strathcona Provincial Parks geht. Den Campground am Ralph River erreichen wir erst nach 21 Uhr, kurz bevor es dunkel wird. Wir machen noch ein schnelles Abendessen, dann gehen wir ins Bett, es war doch ein langer Tag heute. Wie zu erwarten war, haben wir hier kein Netz, also müsst ihr leider etwas auf den Bericht warten.