Aug. 312025
 

Heute Morgen bin ich um 8 Uhr aufgewacht und dann um halb 9 aufgestanden. Draußen waren seltsame Laute zu hören, es war das Rudel Weißwedelhirsche, die auf dem Whistlers Campground gerne vorbeischauen. De der Campground bis letztes Jahr ja nahezu vollständig bewaldet war sind sie nur aufgefallen, wenn sie auf der eigenen Site aufgetaucht sind. Nach dem verheerenden Waldbrand letzten Sommer stehen hier leider keine Bäume mehr, dafür sieht man die Hirsche besser. Es waren auch männliche dabei und zwei haben ihre Kämpfe ausgetragen, da möchte man lieber nicht dazwischen geraten. Ein Ranger hat ihnen dann mit einem Softairgewehr Gummikugeln auf den Hintern geschossen. Das verletzt die Tiere nicht, aber sie sollen mit dem Platz hier unangenehme Erinnerungen verbinden und ihn so vielleicht meiden. Es werden nämlich tatsächlich mehr Personen in Kanada von geweihtragenden Tieren verletzt als von Bären.
Meine Nachbarn, die Familie aus Regensburg sind da auch aus dem Wohnmobil gekommen und da haben wir uns erkannt. Es war tatsächlich meine frühere Kollegin Doris. Wir sind sogar zusammen im Zimmer gesessen. Verrückt! Zur gleichen Zeit am selben Campingplatz O.K., aber auch noch direkte Nachbarn? Das ist schon ein seltsamer Zufall. So haben wir noch einiges zu Ratschen gehabt.
Nach dem Früstück bin ich nach Jasper gefahren und habe erstmal getankt, da nur noch ein Drittel im Tank war, nach dem langen Fahrtag gestern. Anschließend bin ich durch das nette Städtchen geschlendert, und habe die Auswirkungen des Brandes auch hier sehen können. Am Parkplatz am Bahnhof stehen immer noch Container von Einwohnern, deren Haus abgebrannt ist. Cafés, die abgebrannt sind haben hier Foodtrucks aufgestellt, damit sie wenigstens weiter verkaufen können.
Am Nachmittag bin ich zurück auf den Campground und habe aber meine neue Site bezogen, die hat dafür eine Feuerstelle. Am Abend hab ich gegrillt und ein Lagerfeuer gemacht. Heute also eher kurz, aber es kann nicht jeder Tag derart ereignisreich sein. Obwohl das zufällige Treffen ist schon eine Besonderheit.

Aug. 302025
 

Um 8 Uhr bin ich aufgestanden, hab gefrühstückt, den Müll entsorgt und bin dann so gegen halb 10 losgefahren. Den ersten Stop habe ich bei den Paint Pots eingelegt. Dort gibt es eine mineralreiche Erde, die tief ockerfarbig ist.
Auf der Weiterfahrt bin ich auf den Highway 1 gekommen und hatte die Möglichkeit gleich nach Norden Richtung Lake Louise oder noch 30 Kilometer nach Süden nach Banff zu fahren. Diese müsste ich nachher halt wieder zurückfahren. Banff soll im Sommer ja total überlaufen sein, das wollte ich doch mal sehen. Jein, Banff ist eigentlich nie richtig leer, aber so katastrophal war es dann doch nicht. Als geübter Banffreisender wusste ich vom RV-Parkplatz in der Wolfe Street, also diesen angesteuert. Tja, mein Wissen ist wohl überholt. Der Parkplatz ist jetzt kostenpflichtig und explizit sind Wohnmobile verboten. Aber zwei Straßen weiter habe ich eine riesige freie kostenlose Parklücke gefunden, wo auch Wohnmobile stehen dürfen, allerdings nur für zwei Stunden. Passt, länger werd ich eh nicht brauchen. Nach einer guten Stunde war ich auch durch und habe nur noch schnell online geschaut wie es mit Campingplätzen aussieht. Banff nix, Yohoo nix, aber in Jasper wäre was frei. Das war eigentlich nicht mein Plan, allerdings lange überlegen braucht man da nicht, sonst ist er weg. Also hab ich zugeschlagen. Allerdings bedeutet das, dass zu den bereits gefahrenen 100 Kilometern nochmal 280 draufkommen. Zusätzlich befinden sich am Icefields Parkway -einer der weltberühmtesten Traumstraßen- viele Sehenswürdigkeiten, an denen man nicht einfach so vorbeiballern möchte.
Und los ging’s: Erster Stop Castle Mountain. Ein Berg gigantisch wie eine Burg, baut sich vor einem auf und man glaubt eine riesige Fototapete zu sehen. Dann den Bow Lake mit seine türkisen Farbe. Wenn schon türkis, dann auf alle Fälle den Peyto Lake, meinen Lieblingssee in Kanada. Einfach überwältigend! Überwältigend aber auch der Andrang. But dass wir den See auch schon fast für uns alleine gehabt haben, also weiter zu einem 2,5 Kilometer entferntem Aussichtspunkt, von dem aus man das ganze Tal durch das der Icefields Parkway läuft sehen kann. Und schon die Angabe 2,5 Kilometer hält alle Asiaten ab und alle US-Amerikaner über 30 Jahre. Sehr schön! Auf einmal nur noch eine Handvoll wirklich Interessierte da. Mit diesem kleinen Trail hat mich dieser Stop eine gute Stunde gekostet, aber ich habe ja Zeit.
Dann The Big Bend, ein auf fasst 2000 Metern liegender Aussichtspunkt, von dem aus man nochmals auf den Icefields Parkway zurücksehen kann.
Und dann war da noch das Columbia Ice Field, ein Gletscherfeld, das relativ leicht erreichbar ist. Also mit einem Bus einer Firma, die sich da groß eingekauft hat und auch unter Kanadiern nicht unumstritten ist. Wir haben daher diese Tour noch nie gemacht und daran wird sich heute auch nichts ändern, aber auch von unten kann man den Gletscher, bzw. die Zunge gut sehen. Dann waren es noch gut 100 Kilometer bin nach Jasper und schon 30 Kilometer vor Jasper sah man die Auswirkungen des verheerenden Waldbrandes vom letzten Jahr. Auch mein Campingplatz, einst gut bewaldet, ist nun eine freie Fläche. Hier wurden die verbrannten Bäume entfernt, im Gegensatz zu den 30 Kilometern vorher, das ginge auch gar nicht.
Am Abend hab ich mir heute wieder Burger gegrillt und am Nebenplatz ist eine Familie mit zwei Kindern aus Regensburg eingezogen. Für morgen habe ich hier am Platz auch bereits wieder einen Stellplatz buchen können, offensichtlich gab es eine Stornierung, heute Mittag war der noch nicht frei. Also erstmal kein weiterer Fahrtag notwendig.

Aug. 282025
 

Halb 8 hab ich heute geschafft. Da es hier so angenehm warm ist, hab ich glatt draußen frühstücken können. Um 11 Uhr muss ich hier auschecken, dann mach ich mich auf den Weg in den Kooteney NP. Dort habe ich für eine Nacht einen Stellplatz auf dem McLeod Meadows CG bekommen. Kommendes Wochenende ist langes Wochenende und gleichzeitig Ferienende in Kanada, also wollen alle nochmal raus und die Sommersaison abschließen. Daher ist mein Plan heute hier in Kootenay NP zu übernachten, morgen aus dem Kooteney zum Icefield Parkway zu fahren und diesen bei Saskatchewan River Crossing zu verlassen und dort was zu finden. Im Kooteney NP werde ich wieder kein Netz haben, daher ergänze ich den Beitrag dann später.

Um halb 11 bin ich losgefahren und über Fort Steele, vorbei am Premier Lake und Invermere, wo ich kurz Stop gemacht habe. 100 Meter vom Highway liegt nämlich der Friedhof, auf dem Onkel Bill begraben ist. Er war der Bruder meiner Uroma. Da er schon 1970 verstorben ist, glaub ich nicht, dass ihn noch so viele Leute besuchen. Das Grab habe ich mit Manu schon einmal besucht, daher hab ich es recht schnell wiedergefunden. Es ist ein einfacher Betonsockel mit einem kleinen Schild, in das der Name und das Sterbedatum eingraviert ist.
Anschließend habe ich noch getankt, da bis Banff keine Tankmöglichkeit mehr kommt. In Radium Hot Springs fährt man in den Kooteney NP und es ist jedesmal wieder ein erhebender Moment quasi durch einen Spalt in der Felswand hineinzufahren und plötzlich verändert sich das Bild der Landschaft komplett. Vielleicht empfinde ich das auch nur so eindrucksvoll, weil das 2007 unser erster Nationalpark war und man dadurch einen besonderen Bezug dazu hat. Weiter geht es zum Olive Lake, wo wir unsere ersten Bären gesehen haben.
Nach einer Abbiegung öffnet sich vor einem dann das breite Tal, durch das der Kooteney River fließt. Auch das ist jedesmal aufs Neue beeindruckend.
Dann war es soweit! Auf der Weiterfahrt ist neben dem Highway links und rechts ein ca. 30 Meter breiter Grasstreifen, bevor der Wald beginnt. Und genau dort hat gemütlich ein Schwarzbär Löwenzahn gefressen. Bär Nummer Eins!
Wenig später war ich auch schon am Campingplatz und habe meine Site bezogen. Feuerholz besorgt und klein gemacht. Hier ist kein Fire Ban. Ich weiß gar nicht mehr wann ich das letzte Mal in Kanada ein Lagerfeuer gemacht habe. Wahrscheinlich war es 2018 auf dem West Coast Trail.
Anschließend wie immer eine Runde auf dem Campingplatz und noch zum Kooteney River. Jetzt fängt es hier an zu regnen, aber nicht schlimm, es scheint dabei immer noch die Sonne. Zurück am Camper hat es dann doch noch mal richtig geschüttet, gut dass mein Holz unter dem Camper liegt.
Als es endgültig aufgehört hat, hab ich das Feuer gemacht und dann darauf Bohnen mit Speck gebraten, dazu ein Bier. Als um 10 das Feuer ausgegangen ist hab ich mich ins Bett verzogen.

Aug. 282025
 

Heute hab ich mich etwas beeilt nach dem Frühstück, da wohl ein bisschen Fahrerei auf mich zukommt. Da für heute Nachmittag möglicherweise Gewitter bevorstehen, habe ich mich entschlossen das Unternehmen Forestry Trung Road sein zu lassen. Da dort nur Schotterstraße ist und die bei Regen recht ungemütlich werden kann, wenn man keinen Allradantrieb hat. Den habe ich ja nicht, da ich ja mit einem normalen Wohnmobil unterwegs bin.
Folglich bin ich dann um 9 Uhr aufgebrochen und erst einmal zurück auf den Highway 40 gefahren, welcher mich kurz aus den Rockies gebracht hat. Dort bin ich auf den Highway 22, den Cowboy Trail parallel zu den Rockies gefahren und im Süden auf den Highway 3 gekommen. Auf dem 22 hab ich nochmal getankt, da es hier recht günstig war. Der Liter kostete 1,31 Dollar, das sind 81 Cent.
Auf dem Highway 3 bin ich auch von Alberta nach British Columbia gekommen.
In Sparwood hab ich bei Safe-On-Foods Getränke, Toastbrot, Blaubeeren und Scones aufgefüllt. Auf dem Mount Fernie Campground war nichts frei, also bin ich weiter und bin kurz nach Elko der Beschilderung zum Kikomun Creek PP gefolgt. Ein sehr gepflegter Campingplatz der von der Vegetation her auch gerne in Italien liegen könnte. Hier ist es auch sehr heiß, die Kühle der Berge ist weg.
Nach einem kleinen Rundgang hab ich mit den USA telefoniert und dann nur noch Brotzeit gemacht und gelesen. Die Fahrt war doch anstrengender als gedacht.

Aug. 282025
 

So, jetzt bin ich eingestellt. Ich bin in der Früh um 6 Uhr aufgewacht, das ist ja wie daheim. Ich hab mich aber noch ein paar Mal umgedreht, es eilt ja nix. Außerdem weiß ich nicht mehr von selbst welcher Wochentag ist, das ist Urlaub. Um halb 8 bin ich aber aufgestanden und habe mir drei Spiegeleier mit Bacon, Toastbrot und Orangensaft gemacht. Kaffee darf auch nicht fehlen und am Schluß noch einen Scone. Dieses üppige Frühstück hat schon seinen Grund: Heute mach ich eine Wanderung. Zuvor noch schnell den Müll weggebracht und eine Brotzeit zum Mitnehmen gemacht, ausreichend zu Trinken nicht vergessen. Da ich ja allein unterwegs bin nehm ich natürlich auch das Bearspay mit. Natürlich hab ich mich vorher noch mit der Handhabung vertraut gemacht.
Um halb 10 bin ich losgegangen und da zwei Trails wegen Bärenaktivität gesperrt sind, bin ich den Trail rund um den Upper Kananaskis Lake gegangen. Auf einem Schild wird man aufgeklärt, dass der Upper Lake eigentlich gar kein Lake ist, sondern ein Reservoir. Da er 30 Meter höher liegt als der Lower Lake, wird dort beim Ausfluß Strom erzeugt. Ich frage mich nur für wen, denn wir sind hier echt abseits und es ist ein eher kleines Kraftwerk.
Anfangs ging es durch Wald, den ich mittlerweile am Duft und den Geräuschen erkenne. Ganz anders als bei uns. Das ist für mich Kanada und ich meine mich zu erinnern, wann ich das zum allerersten Mal wahrgenommen habe. Es war 2007 am Lightning Lake im Manning Park. Übrigens habe ich heute beim Bacon anbraten nicht den Rauchmelder ausgelöst. Das war nämlich 2007 in eben jenem Manning Park der Fall. 😉
Weiter kam ich zu einem gigantischen Geröllfeld, bevor es über eine Sumpfwiese wieder in den Wald ging. In dieser guten Stunde habe ich übrigens genau niemanden getroffen. Im Wald wurde ich dann mit Tannenzapfen beworfen. Natürlich haben die Eichhörnchen nicht auf mich geworfen, sie haben nur auf den Bäumen Zapfen gepflückt und auf den Boden geworfen um sie später abzunagen.
Es ging dann auf den See zu und an dessen Ufer weiter. Das Ufer darf man sich aber nicht vorstellen, wie bei uns am Ammersee, hier geht es direkt am Ufer steil bergauf, alles bewaldet. Dementsprechend ging es immer wieder mal 20 Meter bergauf um dann wieder 20 Meter hinunter zu gehen. Gesamt sind bei meinem Rundweg gute 500 Höhenmeter zusammen gekommen. Dar Rundweg war insgesamt 15 Kilometer lang und mit einer kleinen Brotzeitrast habe ich 3 1/2 Stunden gebraucht. Zurück am Campingplatz habe ich geduscht und mir noch vor Vier ein Bier genehmigt, die Beine hochgelegt und gelesen. Das Faulenzen hab ich mir heute aber verdient. Ein zweiter Bierchen und gegrillten Lachs mit Salat heute Abend aber auch.

Aug. 282025
 

Heute habe ich durchgeschlafen bis kurz nach 6 Uhr, ein Blick nach draußen, die Sonne geht gleich auf. Ich hab mich schnell angezogen, etwas wärmer, da es wieder recht kühl ist, dann bin ich zum Bow River. Den etwas flußaufwärts und unter dem Trans Canada Highway durch zu einer kleinen Anhöhe, von der man die Three Sisters schön sieht, die jetzt von der aufgehenden Sonne angestrahlt werden.
Zurück im Wohnmobil hab ich mir Kaffee gemacht und Toastbrot mit Marmelade gegessen. Sobald die Sonne rauskommt wird es auch angenehm warm. Ich hab langsam das Wohnmobil abfahrbereit gemacht und mich bei den Nachbarn verabschiedet. Dann bin ich den Highway 1 Richtung Süden gefahren und dann auf den Highway 40 gewechselt. Zur Sicherheit hab ich nochmal getankt, da es im Kananaskis eher wenige Möglichkeiten gibt. Nach einiger Zeit war die Straße dicht: Rocky Mountain Sheeps haben gemütlich die Strasse blockiert und sich nur ganz gemächlich zurückgezogen. Allmählich wird es bergiger, die Strasse schmäler man kann und will nicht mehr schneller wie 60 km/h fahren. Ab dem Nakiska Skigebiet war dann auch die Mobilfunkversorgung weg, so dass ich jetzt offline bin.
Am Interlakes Campground angekommen habe ich mir eine freie Site gesucht und auch gefunden. Die kann man nicht vorreservieren, wer kommt und eine freie findet, kann sie haben. Diesmal hat es wieder gut geklappt mit dem rückwärts in den Stellplatz fahren, ich habe nur einmal korrigiert um schön gerade zu stehen.
Hier bleibe ich zwei Nächte. Heute habe ich noch eine Campingplatzrunde gemacht und bin zu Fuß zum Upper Lake gegangen. Anschließend habe ich Brotzeit gemacht und auf dem Campingstuhl gelesen. Morgen möchte ich eine kleine Wanderung machen.

Aug. 252025
 

Heute Nacht hab ich bis 4 Uhr geschlafen, dann bin ich aufgewacht entweder wegen Jetlag oder weil hier am Platz Partypeople sind, die laut grölend Whiskey trinken. Irgendwann sind sie dann auch noch in Streit geraten. Gut, dass wir in Kanada sind, weiter südlich wäre das zu einer Schießerei ausgeartet. Irgendwann bin ich dann doch nochmal eingeschlafen und hab bis 7 Uhr durchgehalten.
Zum Frühstück gab es heute Kaffee aus der French Press, Blaubeer Scones und Toastbrot mit Marmelade. Scones begleiten uns seit der ersten Kanadareise 2007, diese Tradition muss aufrecht erhalten werden.
In der Nacht ist es richtig frisch geworden, im Wohnmobil waren es frische 13 Grad. Auf die Heizung hab ich aber verzichtet, die hebe ich mir für wirkliche Kälte auf.
Gegen halb 9 bin ich nach Canmore aufgebrochen, ich habe dort nämlich online einen Campground ergattert. Im Bow Valley Provincial Park, im Bow River Campground. Allerdings ist dort erst um 16 Uhr Check-In. Daher fahre ich noch zum Safeway in Canmore und besorge mir die Sachen, die ich gestern vergessen habe: Essiggurken und Snacktomaten. Anschließend fahre ich zum Three Sisters Lookout und gehe eine kleine Trail. Einen etwas längeren Trail gehe ich dann im Anschluß. Am Harvie Heights Trailhead Parkplatz sind nur wenige Autos und das bewahrheitet sich auf dem Weg dann auch: ich begegne nur einem einzigen Ehepaar, sonst ist Stille. Traumhaft schön. Der Rundweg ist 7,5 Kilometer lang, ich brauche 1 1/2 Stunden. Zurück im Wohnmobil mache ich noch eine kleine Brotzeit. Um 16 Uhr fahre ich zum Campground und beziehe meinen Stellplatz. Rückwärts aufs erste Mal reingekommen, ich stehe gerade und bin gut am Strom- und Wasseranschluss. Die Markise voll ausgefahren hat noch 10 cm Platz zum Baum. Maßarbeit ohne Einweiserin Manu. 😉 Trotzdem schade, ich hätte auch eine kleine Meinungsverschiedenheit beim Einparken in Kauf genommen.
Dann hab ich den Grill aufgestellt und unsere kanadaerprobte Erdbeertischdecke ausgebreitet.
Am Nebenplatz ist ein älteres Ehepaar aus Calgary eingezogen. Freundlich, wie sie sind die Kanadier, sind sie gleich rübergekommen und haben sich vorgestellt. Jeff und Monica. Auf die Frage, ob meine Familie am Fluß unten ist hab ich gesagt: „Nein, die sind in Californien“. Sie konnten es erst gar nicht glauben, dass ich so ein Gefährt alleine habe.
Zum Abendessen hab ich heute Käsewürstel gegrillt, dazu gab es Salat.

Aug. 242025
 

In der Nacht bin ich einmal um 1 Uhr jetlegbedingt aufgewacht aber nach einiger Zeit wieder eingeschlafen und bis Dreiviertel 7 durchgeschlafen. Um halb 8 bin ich zum Frühstücken ins Moxies gegangen. Das Restaurant ist dem Hotel angeschlossen. Bei meinem Zimmer ist zwar ein Continental Breakfast inkludiert, aber das kennen wir ja auf den Vorjahren, das ist nix. Da waren die drei Spiegeleier, Bratkartoffeln, Bacon und vier Scheiben Toast schon wesentlich angenehmer. Dazu Kaffee und Wasser bis zum Abwinken.
Anschließend habe ich im Zimmer zusammengepackt und noch Zuhause angerufen. Um 10:15 Uhr sollte ich von Fraserway abgeholt werden und der Bus war überpünktlich. Auf dem Weg haben wir noch einige Hotels abgeklappert und weitere Kunden abgeholt. Beim Vermieter angekommen war ich recht schnell am Schalter, damit ich zügig mein Auto bekomme, es waren doch etliche Kunden hier. Es war kein kleineres Fahrzeug mehr vorhanden, darum habe ich ein Medium Wohnmobil bekommen. Mehr Platz und Stauraum als wir sonst zu Dritt hatten, aber von den Aussenmaßen nicht größer. Ich habe meine Koffer ausgepackt und in den reichlich vorhandenen Fächern verteilt, dann das Geschirr gesichert, man lernt ja aus der Vergangenheit.
In der Hütte, in der abreisende Gäste nicht mehr benötigte Gegenstände abgeben, habe ich tatsächlich einen Gasgrill, eine volle Gaskartusche und ein Bärenspray ergattert. Der Gasgrill ist nahezu neu, oft haben die Vorbesitzer damit nicht gegrillt.
Und los ging’s zum Großeinkauf. Bei Fraserway hat man einen 10% Rabatt für Safe-On-Foods, einer Supermarktkette, bekommen. Der hat sich rentiert.
Daneben bin ich noch in den Liquor Store gegangen und habe mir eine 15er Packung Kookanee Bier gekauft. Der Kassierer hat mich gefragt wo ich herkomme, daraufhin hat er sich für die hohen Bierpreise entschuldigt. Der Karton mit 15 mal 0,33l Dosen hat 40 Dollar gekostet, das sind 25 Euro.
Dann habe ich mich auf den Weg nach Cochrane gemacht, mein erstes Ziel. Dort wohnt Hendrik, ein Bremer, der vor 15 Jahren nach Calgary gezogen ist und mittlerweile etwas ausserhalb in Cochrane wohnt. Ich kenne ihn über ein Fotoforum, persönlich haben wir uns aber noch nie gesehen. Heute wollen wir uns auf ein Bier treffen, daher habe ich gestern Abend noch einen Campingplatz in Cochrane reserviert. Am Campingplatz angekommen, hat sich herausgestellt, dass ich erst für morgen reserviert habe. Tja die Übermüdung gestern war wohl Schuld daran. Dummerweise Warenlieferung aber heute ausgebucht. Freundlich wie sie sind wurde die Übernachtung morgen storniert und mir Tipps für andere Plätze mitgegeben. Das Treffen mit Hendrik habe ich auf den Rückweg verschoben.
Fündig geworden bin ich auf der Ghost Reservoir Recreation Area, ein self registration Campingplatz, bei dem man die Gebühr in einem Umschlag mit der Stellplatznummer und dem Autokennzeichen in einen Umschlag in einen Briefkasten einwirft.
Am Abend habe ich dann noch Brotzeit gemacht: Brot, Hummus, Salami, Essiggurken und Rohkost, dazu ein Bierchen. Prost, bis morgen.

Aug. 232025
 

Ich hab es ja angekündigt, dass es dieses Jahr wieder nach Kanada geht. Allerdings nur in Minimalbesetzung, sprich ich bin alleine unterwegs.
Geplant und gebucht war ja USA inklusive Verwandtschaftsbesuch in Salt Lake City. Dann kam aber die Wahl und ihre jeden Tag zu spürenden Folgen. Um es kurz zu machen, ich konnte da einfach nicht hinfahren. So sind jetzt zwei Kanadaverrückte in den USA und einer in Kanada. Wir starten gemeinsam in den Urlaub und beenden ihn auch am selben Tag.
Um 3:30 Uhr hat der Wecker geklingelt und wir haben uns um 4:30 Uhr mit dem Auto zum Parkservice aufgemacht. Kurz vor 5 waren wir da auf dem Hof und wurden sofort zum Flughafen gefahren. Nach einer kurzen Wartezeit sind wir kurz nach 7 Uhr nach Amsterdam geflogen. Dort haben die Mädels dann ihren Anschlussflug nach San Francisco nahezu nahtlos angetreten, nicht ohne dass wir uns noch verabschiedet hätten, sehen wir uns doch tatsächlich dreieinhalb Wochen nicht. Doch, es war ein komisches Gefühl.
Auf meinen Flug habe ich noch 3 Stunden warten müssen, die aber recht schnell vergangen sind. Überpünktlich bin ich um 12:30 Uhr nach Calgary abgehoben und genauso pünktlich dort gelandet. Die Einreise war wie immer unproblematisch und in Rekordzeit erledigt, nur das Gepäck hat diesmal etwas länger gedauert. Trotzdem war ich nach einer guten Dreiviertelstunde aus dem Flughafen draußen und nach einer knappen halben Stunde bereits im Hotel. Dort nur kurz Uhr und Handy geladen und ab in die Stadt, was hier aber quasi nach Verlassen des Hotels schon passiert ist. Zuletzt waren wir ja 2013 in Calgary, da hat sich schon einiges verändert, manches ist mir aber noch sehr bekannt vorgekommen. Noch kurz mit Manu und Matilda Kontakt aufgenommen, einen Happen gegessen, was zum Trinken fürs Hotel gekauft und noch am malerischen Bow River spazieren gegangen. Im Vergleich zu Vancouver ist es in Calgary aber schon merklich ruhiger.
Im Hotel noch Bericht geschrieben und geduscht, um halb 10 werd ich wohl den langen Tag beenden und ins Bett gehen. Mal schauen wann und wie oft ich in der Nacht aufwache. Morgen wird der Camper übernommen.