Sep. 042025
 

Da mir gestern ja eine Stunde geschenkt wurde, war ich eine Stunde früher wach. Die Zeit hab ich für den Frühsport genutzt und ich bin Campingplatz, der spiralförmig angelegt ist, diese Schnecke gelaufen. Da sind glatt 3,5 km zusammengekommen. Jetzt nicht die super weite Laufstrecke, aber ich hab ja den ganzen Urlaub noch nichts (läuferisch) gemacht. Danach duschen und dann darf man sich aufs frühstück freuen.
Was ich anfangs für Bewölkung gehalten habe habe ich später eindeutig als Rauch von Waldbränden identifizieren können. Die Brände sind aber weit weg im Norden von Britisch Columbia, aber die Wetterlage hat sie hier ins Tal gedrückt. So konnte man mit bloßem Auge in die Sonne schauen, sie war nur eine rötliche Scheibe. Entsprechend duster war es und deutlich kühler.
Camper abfahrbereit gemacht und noch zum Dumpen gefahren. Das Abspülen hat den Grauwassertank zu 2/3 gefüllt.
Dann bin ich über Blue River -hier hab ich sicherheitshalber getankt- und Clearwater weiter zum North Thompson River PP. Dieser liegt sehr ruhig am Thompson River, ausser es fährt auf der anderen Flußseite ein Zug vorbei. Kanadische Züge haben gerne mal 5 km Länge, da dauert das dann ein Bisschen und macht ordentlich Krach.
Sonst ist hier leider nicht viel geboten, darum ist ausser der Campgroundrunde keine weitere Aktivität mehr geplant. Gut dass ich in der Früh gelaufen bin.
Also steht lesen und ausruhen an. Abends mach ich Brotzeit.

Sep. 032025
 

Heute bin ich nach dem Aufstehen um 8 Uhr direkt zum Duschen gegangen, nachdem ich gestern doch ein wenig anstehen musste. Heute war ich vor dem allgemeinen Aufstehen ganz alleine. Danach wieder mal selbst gemachtes Frühstück mit Kaffee, Toast mit Marmelade und Rührei mit Bacon.
Ich habe den Müll entsorgt und den Camper vom Strom genommen, meine Unterlegkeile verstaut und war auch schon abfahrtbereit. Heute liegen knapp 90 Kilometer vor mir und ich werde sowohl die Provinzgrenze nach British Columbia, als auch die Zeitzone überschreiten. Dann gilt nicht mehr die Mountain Time (unsere Zeit +8 Stunden), sondern die Pacific Time (unsere Zeit +9 Stunden). Ich bin kurz vor 10 losgefahren und war kurz nach 10 am Visitor Center des Mount Robson PP. Der Mount Robson ist mit 3954 m der höchste Berg der kanadischen Rockies. Hier gibt es kein Netz, nur WLAN am Visitor Center.
Ich habe den Stellplatz bezogen. War früher immer ein Parkranger im Häuschen gesessen, so muss man heute meist selbst einchecken. In dem Fall musste ich einen Zettel ausfüllen, mit Namen und Abreisedatum, da ich ja den Stellplatz online reserviert und bezahlt habe. Den Zettel dann am Pfosten vor der Site befestigen.
Da es zu früh für mein Bierchen war, bin ich noch den Overlander Trail gegangen. Er führt am Fraser River entlang zu den Overlander Falls. Das waren dann auch gute 8 Kilometer und ich musste nicht das Gefühl haben gar nichts gemacht zu haben.
Um 18 Uhr kam die Parkrangerin vorbei und hat sich fürs vorbildliche Ausfüllen des Zettels bedankt. Tja, Zettel ausfüllen sollte die kleinste Übung für Beamte sein. 😉
Heute Abend gibt es Burger und Salat, danach ein Lagerfeuer.

Sep. 022025
 

Heute Morgen entspannt aufgestanden und da mein letzter Tag in Jasper ist, entschlossen nochmals das sensationelle Frühstück zu genießen. Gesagt getan, es war wirklich wieder so gut, also kein Zufall, sondern stabile Leistung. Danach zurück zum geparkten Wohnmobil und zum Pyramide Lake gefahren. Auf der Strecke zum See habe ich festgestellt, dass wir diese Richtung schon einmal gefahren sind, als die Mädels damals einen Ausritt gemacht haben.
Der Pyramide Lake selbst ist ein idyllischer See, wie sie hier ja so viele gibt. Er liegt am Fuße des gleichnamigen Mount Pyramide, welcher sich bei ruhigen Wasser toll im See spiegelt. Der See besitzt eine kleine Insel, die man über einen Steg erreicht. Hier finden gerne Hochzeiten statt. Klar, in der Kulisse!
Danach wollte ich noch zum Lake Annette und Lake Edith fahren, aber hier ist die Zufahrt mit Wohnmobilen verboten. Also bin ich die Maligne Lake Road gefahren um beim Maligne Canyon halt zu machen. Leider ist dieser aber aufgrund der letztjährigen Waldbrände gesperrt. Es gibt einen Lookout von dem man das traurige Bild sehen kann. Der tiefe Canyon lebte halt davon, dass an eigentlich unmöglichen Stellen Bäume ihren Platz behaupteten, an denen man keinen Baum vermutet. Diese sind jetzt alle weg, oder eben nur noch Gerippe. Ein gutes Stück unterhalb bin ich dann wenigsten von der sixth Bridge zur fifth Bridge gegangen. Auch hier die Auswirkungen überdeutlich. Verbrannte Bäume wohin man sieht, aber auch am Boden hat sich nach nur einem Jahr schon wieder neues Leben angesiedelt, das vorher durch die dichten Bäume kein Licht gehabt hätte. Überwiegend Gräser, aber auch Wildrosen und andere mit nicht näher bekannte Pionierpflanzen. Bis hier allerdings wieder Wald ist vergehen mehr als hundert Jahre. Schön, dass wir bei einem früheren Besuch diese Schönheit sehen durften und sie in Erinnerung behalten.
Ich bin dann die Maligne Lake Road noch bis zum Medicine Lake gefahren, bis zum Maligne Lake war es mir doch zu weit und ausserdem fährt man dort eigentlich hin, um die Schifffahrt zu Spirit Island zum machen.
Am frühen Abend war ich wieder am Campingplatz und habe gelesen und dann Brotzeit gemacht.

Sep. 012025
 

Heute Morgen war es wieder ziemlich kühl habe ich gefunden und der Blick aufs Thermometer hat das bestätigt: 13 Grad. Klar, wir sind auf über 1000 Metern, im Gebirge und es ist nicht mehr Hochsommer. Ich habe beschlossen heute in Jasper zu Frühstücken, da ich bis auf den ersten Morgen in Calgary immer Selbstversorger war. Also in Jasper den RV Parkplatz angefahren und zu Fuß die paar Meter auf die Hauptstraße gegangen. Ich habe schnell was Ansprechendes gefunden und mit im Maligne Ridge das Mountaineer Frühstück bestellt. Sehr gute Wahl! Wasser und Kaffee wie immer bis zum Abwinken.
Das Maligne Ridge ist gleichzeitig eine Sports Bar, und dort ist die englische Premier League gelaufen. Liverpool gegen Arsenal. Nettes Spiel und das zum Frühstück gibts auch nicht überall.
Ich hab mir das Spiel in Ruhe bis zum Ende ansehen können, hab gezahlt und bin dann noch durch Jasper gelaufen.
Anschließend bin ich zur Jasper SkyTram gefahren, die Seilbahn, die auf den Whistlers Mountain geht. Ich hab die Fahrt um 13:15 Uhr bekommen und war in 7 Minuten auf 2.200 Metern. Von dort bin ich noch ganz bis zum Gipfel und war froh, dass ich meine Fleecejacke dabei hatte. Trotz Sonnenschein war es hier doch recht windig und entsprechend kühl. Fraktion Asien hatte entweder Daunenjacken oder Turnhosen und Flip-Flops an. Tja mei!
Um halb 4 hab ich die Gondel nach unten genommen und bin auf gut Glück zum Wapiti CG gefahren, da am Whistlers CG partout kein Platz frei wurde. Und ich hatte Glück ich bin untergekommen. Hier hab ich noch gelesen, mit Las Vegas telefoniert und hab dann noch Brotzeit gemacht.

Aug. 312025
 

Heute Morgen bin ich um 8 Uhr aufgewacht und dann um halb 9 aufgestanden. Draußen waren seltsame Laute zu hören, es war das Rudel Weißwedelhirsche, die auf dem Whistlers Campground gerne vorbeischauen. De der Campground bis letztes Jahr ja nahezu vollständig bewaldet war sind sie nur aufgefallen, wenn sie auf der eigenen Site aufgetaucht sind. Nach dem verheerenden Waldbrand letzten Sommer stehen hier leider keine Bäume mehr, dafür sieht man die Hirsche besser. Es waren auch männliche dabei und zwei haben ihre Kämpfe ausgetragen, da möchte man lieber nicht dazwischen geraten. Ein Ranger hat ihnen dann mit einem Softairgewehr Gummikugeln auf den Hintern geschossen. Das verletzt die Tiere nicht, aber sie sollen mit dem Platz hier unangenehme Erinnerungen verbinden und ihn so vielleicht meiden. Es werden nämlich tatsächlich mehr Personen in Kanada von geweihtragenden Tieren verletzt als von Bären.
Meine Nachbarn, die Familie aus Regensburg sind da auch aus dem Wohnmobil gekommen und da haben wir uns erkannt. Es war tatsächlich meine frühere Kollegin Doris. Wir sind sogar zusammen im Zimmer gesessen. Verrückt! Zur gleichen Zeit am selben Campingplatz O.K., aber auch noch direkte Nachbarn? Das ist schon ein seltsamer Zufall. So haben wir noch einiges zu Ratschen gehabt.
Nach dem Früstück bin ich nach Jasper gefahren und habe erstmal getankt, da nur noch ein Drittel im Tank war, nach dem langen Fahrtag gestern. Anschließend bin ich durch das nette Städtchen geschlendert, und habe die Auswirkungen des Brandes auch hier sehen können. Am Parkplatz am Bahnhof stehen immer noch Container von Einwohnern, deren Haus abgebrannt ist. Cafés, die abgebrannt sind haben hier Foodtrucks aufgestellt, damit sie wenigstens weiter verkaufen können.
Am Nachmittag bin ich zurück auf den Campground und habe aber meine neue Site bezogen, die hat dafür eine Feuerstelle. Am Abend hab ich gegrillt und ein Lagerfeuer gemacht. Heute also eher kurz, aber es kann nicht jeder Tag derart ereignisreich sein. Obwohl das zufällige Treffen ist schon eine Besonderheit.

Aug. 302025
 

Um 8 Uhr bin ich aufgestanden, hab gefrühstückt, den Müll entsorgt und bin dann so gegen halb 10 losgefahren. Den ersten Stop habe ich bei den Paint Pots eingelegt. Dort gibt es eine mineralreiche Erde, die tief ockerfarbig ist.
Auf der Weiterfahrt bin ich auf den Highway 1 gekommen und hatte die Möglichkeit gleich nach Norden Richtung Lake Louise oder noch 30 Kilometer nach Süden nach Banff zu fahren. Diese müsste ich nachher halt wieder zurückfahren. Banff soll im Sommer ja total überlaufen sein, das wollte ich doch mal sehen. Jein, Banff ist eigentlich nie richtig leer, aber so katastrophal war es dann doch nicht. Als geübter Banffreisender wusste ich vom RV-Parkplatz in der Wolfe Street, also diesen angesteuert. Tja, mein Wissen ist wohl überholt. Der Parkplatz ist jetzt kostenpflichtig und explizit sind Wohnmobile verboten. Aber zwei Straßen weiter habe ich eine riesige freie kostenlose Parklücke gefunden, wo auch Wohnmobile stehen dürfen, allerdings nur für zwei Stunden. Passt, länger werd ich eh nicht brauchen. Nach einer guten Stunde war ich auch durch und habe nur noch schnell online geschaut wie es mit Campingplätzen aussieht. Banff nix, Yohoo nix, aber in Jasper wäre was frei. Das war eigentlich nicht mein Plan, allerdings lange überlegen braucht man da nicht, sonst ist er weg. Also hab ich zugeschlagen. Allerdings bedeutet das, dass zu den bereits gefahrenen 100 Kilometern nochmal 280 draufkommen. Zusätzlich befinden sich am Icefields Parkway -einer der weltberühmtesten Traumstraßen- viele Sehenswürdigkeiten, an denen man nicht einfach so vorbeiballern möchte.
Und los ging’s: Erster Stop Castle Mountain. Ein Berg gigantisch wie eine Burg, baut sich vor einem auf und man glaubt eine riesige Fototapete zu sehen. Dann den Bow Lake mit seine türkisen Farbe. Wenn schon türkis, dann auf alle Fälle den Peyto Lake, meinen Lieblingssee in Kanada. Einfach überwältigend! Überwältigend aber auch der Andrang. But dass wir den See auch schon fast für uns alleine gehabt haben, also weiter zu einem 2,5 Kilometer entferntem Aussichtspunkt, von dem aus man das ganze Tal durch das der Icefields Parkway läuft sehen kann. Und schon die Angabe 2,5 Kilometer hält alle Asiaten ab und alle US-Amerikaner über 30 Jahre. Sehr schön! Auf einmal nur noch eine Handvoll wirklich Interessierte da. Mit diesem kleinen Trail hat mich dieser Stop eine gute Stunde gekostet, aber ich habe ja Zeit.
Dann The Big Bend, ein auf fasst 2000 Metern liegender Aussichtspunkt, von dem aus man nochmals auf den Icefields Parkway zurücksehen kann.
Und dann war da noch das Columbia Ice Field, ein Gletscherfeld, das relativ leicht erreichbar ist. Also mit einem Bus einer Firma, die sich da groß eingekauft hat und auch unter Kanadiern nicht unumstritten ist. Wir haben daher diese Tour noch nie gemacht und daran wird sich heute auch nichts ändern, aber auch von unten kann man den Gletscher, bzw. die Zunge gut sehen. Dann waren es noch gut 100 Kilometer bin nach Jasper und schon 30 Kilometer vor Jasper sah man die Auswirkungen des verheerenden Waldbrandes vom letzten Jahr. Auch mein Campingplatz, einst gut bewaldet, ist nun eine freie Fläche. Hier wurden die verbrannten Bäume entfernt, im Gegensatz zu den 30 Kilometern vorher, das ginge auch gar nicht.
Am Abend hab ich mir heute wieder Burger gegrillt und am Nebenplatz ist eine Familie mit zwei Kindern aus Regensburg eingezogen. Für morgen habe ich hier am Platz auch bereits wieder einen Stellplatz buchen können, offensichtlich gab es eine Stornierung, heute Mittag war der noch nicht frei. Also erstmal kein weiterer Fahrtag notwendig.

Aug. 282025
 

Halb 8 hab ich heute geschafft. Da es hier so angenehm warm ist, hab ich glatt draußen frühstücken können. Um 11 Uhr muss ich hier auschecken, dann mach ich mich auf den Weg in den Kooteney NP. Dort habe ich für eine Nacht einen Stellplatz auf dem McLeod Meadows CG bekommen. Kommendes Wochenende ist langes Wochenende und gleichzeitig Ferienende in Kanada, also wollen alle nochmal raus und die Sommersaison abschließen. Daher ist mein Plan heute hier in Kootenay NP zu übernachten, morgen aus dem Kooteney zum Icefield Parkway zu fahren und diesen bei Saskatchewan River Crossing zu verlassen und dort was zu finden. Im Kooteney NP werde ich wieder kein Netz haben, daher ergänze ich den Beitrag dann später.

Um halb 11 bin ich losgefahren und über Fort Steele, vorbei am Premier Lake und Invermere, wo ich kurz Stop gemacht habe. 100 Meter vom Highway liegt nämlich der Friedhof, auf dem Onkel Bill begraben ist. Er war der Bruder meiner Uroma. Da er schon 1970 verstorben ist, glaub ich nicht, dass ihn noch so viele Leute besuchen. Das Grab habe ich mit Manu schon einmal besucht, daher hab ich es recht schnell wiedergefunden. Es ist ein einfacher Betonsockel mit einem kleinen Schild, in das der Name und das Sterbedatum eingraviert ist.
Anschließend habe ich noch getankt, da bis Banff keine Tankmöglichkeit mehr kommt. In Radium Hot Springs fährt man in den Kooteney NP und es ist jedesmal wieder ein erhebender Moment quasi durch einen Spalt in der Felswand hineinzufahren und plötzlich verändert sich das Bild der Landschaft komplett. Vielleicht empfinde ich das auch nur so eindrucksvoll, weil das 2007 unser erster Nationalpark war und man dadurch einen besonderen Bezug dazu hat. Weiter geht es zum Olive Lake, wo wir unsere ersten Bären gesehen haben.
Nach einer Abbiegung öffnet sich vor einem dann das breite Tal, durch das der Kooteney River fließt. Auch das ist jedesmal aufs Neue beeindruckend.
Dann war es soweit! Auf der Weiterfahrt ist neben dem Highway links und rechts ein ca. 30 Meter breiter Grasstreifen, bevor der Wald beginnt. Und genau dort hat gemütlich ein Schwarzbär Löwenzahn gefressen. Bär Nummer Eins!
Wenig später war ich auch schon am Campingplatz und habe meine Site bezogen. Feuerholz besorgt und klein gemacht. Hier ist kein Fire Ban. Ich weiß gar nicht mehr wann ich das letzte Mal in Kanada ein Lagerfeuer gemacht habe. Wahrscheinlich war es 2018 auf dem West Coast Trail.
Anschließend wie immer eine Runde auf dem Campingplatz und noch zum Kooteney River. Jetzt fängt es hier an zu regnen, aber nicht schlimm, es scheint dabei immer noch die Sonne. Zurück am Camper hat es dann doch noch mal richtig geschüttet, gut dass mein Holz unter dem Camper liegt.
Als es endgültig aufgehört hat, hab ich das Feuer gemacht und dann darauf Bohnen mit Speck gebraten, dazu ein Bier. Als um 10 das Feuer ausgegangen ist hab ich mich ins Bett verzogen.

Aug. 282025
 

Heute hab ich mich etwas beeilt nach dem Frühstück, da wohl ein bisschen Fahrerei auf mich zukommt. Da für heute Nachmittag möglicherweise Gewitter bevorstehen, habe ich mich entschlossen das Unternehmen Forestry Trung Road sein zu lassen. Da dort nur Schotterstraße ist und die bei Regen recht ungemütlich werden kann, wenn man keinen Allradantrieb hat. Den habe ich ja nicht, da ich ja mit einem normalen Wohnmobil unterwegs bin.
Folglich bin ich dann um 9 Uhr aufgebrochen und erst einmal zurück auf den Highway 40 gefahren, welcher mich kurz aus den Rockies gebracht hat. Dort bin ich auf den Highway 22, den Cowboy Trail parallel zu den Rockies gefahren und im Süden auf den Highway 3 gekommen. Auf dem 22 hab ich nochmal getankt, da es hier recht günstig war. Der Liter kostete 1,31 Dollar, das sind 81 Cent.
Auf dem Highway 3 bin ich auch von Alberta nach British Columbia gekommen.
In Sparwood hab ich bei Safe-On-Foods Getränke, Toastbrot, Blaubeeren und Scones aufgefüllt. Auf dem Mount Fernie Campground war nichts frei, also bin ich weiter und bin kurz nach Elko der Beschilderung zum Kikomun Creek PP gefolgt. Ein sehr gepflegter Campingplatz der von der Vegetation her auch gerne in Italien liegen könnte. Hier ist es auch sehr heiß, die Kühle der Berge ist weg.
Nach einem kleinen Rundgang hab ich mit den USA telefoniert und dann nur noch Brotzeit gemacht und gelesen. Die Fahrt war doch anstrengender als gedacht.

Aug. 282025
 

So, jetzt bin ich eingestellt. Ich bin in der Früh um 6 Uhr aufgewacht, das ist ja wie daheim. Ich hab mich aber noch ein paar Mal umgedreht, es eilt ja nix. Außerdem weiß ich nicht mehr von selbst welcher Wochentag ist, das ist Urlaub. Um halb 8 bin ich aber aufgestanden und habe mir drei Spiegeleier mit Bacon, Toastbrot und Orangensaft gemacht. Kaffee darf auch nicht fehlen und am Schluß noch einen Scone. Dieses üppige Frühstück hat schon seinen Grund: Heute mach ich eine Wanderung. Zuvor noch schnell den Müll weggebracht und eine Brotzeit zum Mitnehmen gemacht, ausreichend zu Trinken nicht vergessen. Da ich ja allein unterwegs bin nehm ich natürlich auch das Bearspay mit. Natürlich hab ich mich vorher noch mit der Handhabung vertraut gemacht.
Um halb 10 bin ich losgegangen und da zwei Trails wegen Bärenaktivität gesperrt sind, bin ich den Trail rund um den Upper Kananaskis Lake gegangen. Auf einem Schild wird man aufgeklärt, dass der Upper Lake eigentlich gar kein Lake ist, sondern ein Reservoir. Da er 30 Meter höher liegt als der Lower Lake, wird dort beim Ausfluß Strom erzeugt. Ich frage mich nur für wen, denn wir sind hier echt abseits und es ist ein eher kleines Kraftwerk.
Anfangs ging es durch Wald, den ich mittlerweile am Duft und den Geräuschen erkenne. Ganz anders als bei uns. Das ist für mich Kanada und ich meine mich zu erinnern, wann ich das zum allerersten Mal wahrgenommen habe. Es war 2007 am Lightning Lake im Manning Park. Übrigens habe ich heute beim Bacon anbraten nicht den Rauchmelder ausgelöst. Das war nämlich 2007 in eben jenem Manning Park der Fall. 😉
Weiter kam ich zu einem gigantischen Geröllfeld, bevor es über eine Sumpfwiese wieder in den Wald ging. In dieser guten Stunde habe ich übrigens genau niemanden getroffen. Im Wald wurde ich dann mit Tannenzapfen beworfen. Natürlich haben die Eichhörnchen nicht auf mich geworfen, sie haben nur auf den Bäumen Zapfen gepflückt und auf den Boden geworfen um sie später abzunagen.
Es ging dann auf den See zu und an dessen Ufer weiter. Das Ufer darf man sich aber nicht vorstellen, wie bei uns am Ammersee, hier geht es direkt am Ufer steil bergauf, alles bewaldet. Dementsprechend ging es immer wieder mal 20 Meter bergauf um dann wieder 20 Meter hinunter zu gehen. Gesamt sind bei meinem Rundweg gute 500 Höhenmeter zusammen gekommen. Dar Rundweg war insgesamt 15 Kilometer lang und mit einer kleinen Brotzeitrast habe ich 3 1/2 Stunden gebraucht. Zurück am Campingplatz habe ich geduscht und mir noch vor Vier ein Bier genehmigt, die Beine hochgelegt und gelesen. Das Faulenzen hab ich mir heute aber verdient. Ein zweiter Bierchen und gegrillten Lachs mit Salat heute Abend aber auch.

Aug. 282025
 

Heute habe ich durchgeschlafen bis kurz nach 6 Uhr, ein Blick nach draußen, die Sonne geht gleich auf. Ich hab mich schnell angezogen, etwas wärmer, da es wieder recht kühl ist, dann bin ich zum Bow River. Den etwas flußaufwärts und unter dem Trans Canada Highway durch zu einer kleinen Anhöhe, von der man die Three Sisters schön sieht, die jetzt von der aufgehenden Sonne angestrahlt werden.
Zurück im Wohnmobil hab ich mir Kaffee gemacht und Toastbrot mit Marmelade gegessen. Sobald die Sonne rauskommt wird es auch angenehm warm. Ich hab langsam das Wohnmobil abfahrbereit gemacht und mich bei den Nachbarn verabschiedet. Dann bin ich den Highway 1 Richtung Süden gefahren und dann auf den Highway 40 gewechselt. Zur Sicherheit hab ich nochmal getankt, da es im Kananaskis eher wenige Möglichkeiten gibt. Nach einiger Zeit war die Straße dicht: Rocky Mountain Sheeps haben gemütlich die Strasse blockiert und sich nur ganz gemächlich zurückgezogen. Allmählich wird es bergiger, die Strasse schmäler man kann und will nicht mehr schneller wie 60 km/h fahren. Ab dem Nakiska Skigebiet war dann auch die Mobilfunkversorgung weg, so dass ich jetzt offline bin.
Am Interlakes Campground angekommen habe ich mir eine freie Site gesucht und auch gefunden. Die kann man nicht vorreservieren, wer kommt und eine freie findet, kann sie haben. Diesmal hat es wieder gut geklappt mit dem rückwärts in den Stellplatz fahren, ich habe nur einmal korrigiert um schön gerade zu stehen.
Hier bleibe ich zwei Nächte. Heute habe ich noch eine Campingplatzrunde gemacht und bin zu Fuß zum Upper Lake gegangen. Anschließend habe ich Brotzeit gemacht und auf dem Campingstuhl gelesen. Morgen möchte ich eine kleine Wanderung machen.