Heute war der letzte Tag in der Natur, morgen fahre ich nur noch auf einen zweckmäßigen Campingplatz, auf dem man in Ruhe die Tanks entleeren, Kofferpacken und ausräumen kann. Am Sonntag Morgen geht es dann zum Wohnmobilvermieter zur Abgabe und der bringt mich dann auch zum Flughafen nach Calgary. Am Nachmittag geht der Flug nach Amsterdam und von dort kurze Zeit später nach München.
Aber heute hab ich das gemacht, was auch die Kanadier hier machen: Den ganzen Tag vorm Wohnmobil sitzen. Gut, die haben einen Fernseher. Aber da hier ein Fernseher so ziemlich das Letzte ist, was ich vermisse, hab ich gelesen und gewartet bis es Vier ist. Denn um Vier gibts Bier!
Am Abend hab ich meine letzten Burger gegrillt, dazu den Rest vom Salat. Mit den Vorräten war es eine Punktlandung. Getränke für morgen und das Frühstück geht genau aus. Meine Notdosensuppen kann ich beim Vermieter für die Tafel spenden. Und mein Dreiviertel volles Ketchup hab ich schon den Nachbarn vermacht. So muss nichts weggeschmissen werden.
Heute Morgen bin ich nicht allzu lange liegen geblieben, da ich von der Fahrerei gestern ein wenig abgeschreckt war. Nach dem Frühstück bin ich also losgefahren Richtung Okotoks, das ist eine Kleinstadt südlich von Calgary. Es hat sich aber herausgestellt, dass die 200 Kilometer ganz gut zu fahren waren, ein Teil war auch auf dem Trans Canada Highway. Auf dem Weg hab ich getankt und in Okotoks angekommen bin ich gleich zum Campground. Dort hatten sie aber nur für einen Tag einen Platz und es war ein Stadtplatz mit wenig Charme. Dann hab ich entschieden was besseres zu suchen.
Fündig wurde ich in Millarville, nicht weit entfernt und hier hab ich sogar nochmal Natur. Also hab ich für die zwei Tage gleich hier eingecheckt, bis ich am Samstag auf einen Platz östlich von Calgary umziehe zum Packen, Wohnmobil besenrein machen und Tanks entleeren. Dann ist die Fahrt zu Fraserway, dem Vermieter auch nur eine kurze.
Hier am Platz sind nur Einheimische und ich bin gleich als Ausländer aufgefallen, da solche hier praktisch nie auftauchen. Gleich kam eine Nachbarin und fragte mich, ob ich ihr und ihrer Freundin helfen könne den Generator anzuwerfen. Sie haben ihre Männer zuhause gelassen und schaffen es nicht alleine. Auch sie waren überrascht einen Nachbarn aus Deutschland zu haben. Der Generator war wie ein Rasenmäher per Zugkabel anzuwerfen und beim zweiten Zug ist er auch angesprungen. Das erzählen wir den Männern aber nicht, haben sie gesagt. Ja klar!
Direkt hinter meinen Stellplatz geht es zu einem kleinen Bach, dem Threepoint Creek, leider gibt es dadurch auch relativ viele Mücken. Am Abend gab es nochmal Salat und Burger, ich komm mit den Vorräten ganz gut hin.