Da mir gestern ja eine Stunde geschenkt wurde, war ich eine Stunde früher wach. Die Zeit hab ich für den Frühsport genutzt und ich bin Campingplatz, der spiralförmig angelegt ist, diese Schnecke gelaufen. Da sind glatt 3,5 km zusammengekommen. Jetzt nicht die super weite Laufstrecke, aber ich hab ja den ganzen Urlaub noch nichts (läuferisch) gemacht. Danach duschen und dann darf man sich aufs frühstück freuen.
Was ich anfangs für Bewölkung gehalten habe habe ich später eindeutig als Rauch von Waldbränden identifizieren können. Die Brände sind aber weit weg im Norden von Britisch Columbia, aber die Wetterlage hat sie hier ins Tal gedrückt. So konnte man mit bloßem Auge in die Sonne schauen, sie war nur eine rötliche Scheibe. Entsprechend duster war es und deutlich kühler.
Camper abfahrbereit gemacht und noch zum Dumpen gefahren. Das Abspülen hat den Grauwassertank zu 2/3 gefüllt.
Dann bin ich über Blue River -hier hab ich sicherheitshalber getankt- und Clearwater weiter zum North Thompson River PP. Dieser liegt sehr ruhig am Thompson River, ausser es fährt auf der anderen Flußseite ein Zug vorbei. Kanadische Züge haben gerne mal 5 km Länge, da dauert das dann ein Bisschen und macht ordentlich Krach.
Sonst ist hier leider nicht viel geboten, darum ist ausser der Campgroundrunde keine weitere Aktivität mehr geplant. Gut dass ich in der Früh gelaufen bin.
Also steht lesen und ausruhen an. Abends mach ich Brotzeit.
Heute Morgen entspannt aufgestanden und da mein letzter Tag in Jasper ist, entschlossen nochmals das sensationelle Frühstück zu genießen. Gesagt getan, es war wirklich wieder so gut, also kein Zufall, sondern stabile Leistung. Danach zurück zum geparkten Wohnmobil und zum Pyramide Lake gefahren. Auf der Strecke zum See habe ich festgestellt, dass wir diese Richtung schon einmal gefahren sind, als die Mädels damals einen Ausritt gemacht haben.
Der Pyramide Lake selbst ist ein idyllischer See, wie sie hier ja so viele gibt. Er liegt am Fuße des gleichnamigen Mount Pyramide, welcher sich bei ruhigen Wasser toll im See spiegelt. Der See besitzt eine kleine Insel, die man über einen Steg erreicht. Hier finden gerne Hochzeiten statt. Klar, in der Kulisse!
Danach wollte ich noch zum Lake Annette und Lake Edith fahren, aber hier ist die Zufahrt mit Wohnmobilen verboten. Also bin ich die Maligne Lake Road gefahren um beim Maligne Canyon halt zu machen. Leider ist dieser aber aufgrund der letztjährigen Waldbrände gesperrt. Es gibt einen Lookout von dem man das traurige Bild sehen kann. Der tiefe Canyon lebte halt davon, dass an eigentlich unmöglichen Stellen Bäume ihren Platz behaupteten, an denen man keinen Baum vermutet. Diese sind jetzt alle weg, oder eben nur noch Gerippe. Ein gutes Stück unterhalb bin ich dann wenigsten von der sixth Bridge zur fifth Bridge gegangen. Auch hier die Auswirkungen überdeutlich. Verbrannte Bäume wohin man sieht, aber auch am Boden hat sich nach nur einem Jahr schon wieder neues Leben angesiedelt, das vorher durch die dichten Bäume kein Licht gehabt hätte. Überwiegend Gräser, aber auch Wildrosen und andere mit nicht näher bekannte Pionierpflanzen. Bis hier allerdings wieder Wald ist vergehen mehr als hundert Jahre. Schön, dass wir bei einem früheren Besuch diese Schönheit sehen durften und sie in Erinnerung behalten.
Ich bin dann die Maligne Lake Road noch bis zum Medicine Lake gefahren, bis zum Maligne Lake war es mir doch zu weit und ausserdem fährt man dort eigentlich hin, um die Schifffahrt zu Spirit Island zum machen.
Am frühen Abend war ich wieder am Campingplatz und habe gelesen und dann Brotzeit gemacht.