Jun 272014
 

Wieder gegen 6 Uhr ist unsere Maus zu uns ins Bett gekrochen. Auf dem Wohnmobildach haben wir den Regen tröpfeln hören, die Vorhersage hatte also nicht recht. Aber immerhin regnete es heller. Also bestand keine Eile und so sind wir doch tatsächlich erst um halb 8 aus den Betten. Wir haben gemütlich gefrühstückt, da unser Toastbrot ausgegangen ist, gab es heute Müsli. Wir haben den Camper abfahrbereit gemacht und sind in Inverness in den Co-op. Dieser Laden war eine wahre Wundertüte. Neben Lebensmitteln gab es Werkzeug,

Schrauben, Fernseher, Angelzubehör, eine Farbmischstation und Pflanzen. Das ganze aber auf vielleicht 5% der Fläche, die ein normaler nordamerikanischer Supermarkt hat. Anschließend sind wir an den Hafen von Inverness gefahren und haben den Lobsterfischern beim Abladen zugesehen. Die Abladejungs waren sehr freundlich und haben und von ihrem Job erzählt, dass dies eine sehr gute Saison war und sie am Montag endet. Die Lobster, die hier gefangen werden, werden nach New Brunswick zum Großhändler gebracht. Dann hat einer Matilda einen Lobster gezeigt und sie durfte ihn anfassen und dann sogar auf den Arm nehmen. Echt freundliche Gesellen, aber so sind wir sie ja gewohnt, die Kanadier. Wir sind dann noch zum Meer gegangen, es hat immer noch leicht geregnet. Nachdem Matilda ihre Portion Steine ins Meer geworfen hat, sind wir zurück zum Wohnmobil und richting Chéticamp aufgebrochen. Auf dem Weg haben wir noch schnell zu Hause angerufen, aber vorerst nur Oma Helga erreicht. Kurz vor unserem Ziel haben wir noch getankt. Obwohl der Tank nur zur Hälfte leer war, haben 87 Liter hineingepasst. In Chéticamp sind wir zum Mittagessen ins Harbour Restaurant gegangen. Wir haben zum erstem Mal einen Lobster gegessen, sehr lecker! Als Nachspeise gab es einen warmen Schokolade-Nuss Kuchen mit Ahornsirup und Sahne, auch sehr schmackhaft. Mit gut gefüllten Bäuchen sind wir ins Visitor Information Center des Cape Breton Highlands Nationalpark gefahren und haben uns Karten geholt und uns über die Campingplätze erkundigt. Anschließend haben wir noch in München angerufen und auch Oma und Opa erreicht und auf den neuesten Stand gebracht. Da auf den meisten Campingplätzen im Nationalpark keine Möglichkeit besteht die Abwassertanks zu leeren, haben wir auch noch gedumpt. Ab dem Parkeingang hat sich die Natur schlagartig verändert. Auf einmal säumen dicht bewaldete Hügel den Wegesrand. Wir suchen uns einen von zwanzig Plätzen auf dem Corney Brook Campground. Es sind nur wir und ein Paar mit dem Zelt hier. Da es immer noch regnet beneide ich sie kein bisschen. Nach einem ausgiebigen Besuch am Strand, es waren noch einige Steine ins Meer zu werfen, haben wir uns ins Wohnmobil verzogen und sogar die Heizung angeworfen. Zum Abendessen gab es heute nur noch eine Suppe. Hier im Park gibt es keine Mobilfunkversorgung, ihr müsst daher noch ein wenig auf den Bericht warten.
Um 2 Uhr nachts wurden wir durch unheimliches Rütteln geweckt. Draußen tobte ein gewaltiger Sturm. Unser Slide-Out, in dem Matilda schläft, ist oben mit einer Art Markise gegen eindringendes Wasser geschützt, im Sturm wird sie aber zum Segel. Weiter haben bei jeder Bewegung des Wohnmobils die ca. 20 Kleiderbügel im Schrank das Geräusch einer galoppierenden Pferdeherde. Da es auch noch weiterhin regnete und wir am Hang standen, hatte Manu Angst, der Hang könnte ins Rutschen kommen. Das war für mich die versteckte Aufforderung den Camper doch gefälligst umzuparken. 😉
Ich habe entgegnet, ich mache es, wenn sie die Pferdeherde beruhigt. Manu hat tatsächlich die Kleiderbügel abgehängt also musste ich den Weg bei Wind und Wetter nach draußen antreten. Ich bin dann 5 Meter vorgefahren. Wieder drin im Camper haben wir festgestellt, dass wir zwar einem Erdrutsch entgehen, unser Nachtlager aber immer noch sehr gerüttelt wird. Also haben wir Matilda in unser Bett verfrachtet, den Slide-out eingefahren und der Papa hat nochmal umgeparkt, diesmal in den Windschatten einer Hütte. Es hat zwar noch gedauert bis wir eingeschlafen sind, aber dann war Ruhe bis zum Morgen, der und mit freundlichem Wetter begrüßte, aber dazu morgen mehr. Servus Deutschland!