Jun 292014
 

Nach unserer ereignisreichen Nacht, die mich ein bisschen an letztes Jahr erinnerte, sind wir aufgewacht und haben sofort festgestellt, dass der Sturm sich gelegt hat, der Regen Aufgehört hat und die Wolken sich zu lichten beginnen. Frühstück aber trotzdem drinnen. Ich habe auch den Verdacht, dass wir da heuer nicht oft draußen frühstücken werden, es ist einfach kühl, auch wenn es an sich schönes Wetter hat.
Wir haben noch einen kleinen Besuch am Strand gemacht,

dort mündet ein Bach ins Meer. Ich habe Matilda gezeigt, dass man dort Treibholz in de Bach werfen kann und schwups schwimmen diese Schiffe ins Meer, da hat sie doch fast das Steinewerfen vergessen. Wir sind dann aufgebrochen und wieder ein Stück zurück gefahren um dort einen kurzen Trail zu gehen, er nennt sich Buttereaux. Überhaupt ist hier einen kleine französische Kolonie, in den Restaurants haben die Bedienungen untereinander alle französisch gesprochen, auch im Visitor Center war die Dame eindeutig keine originär englisch sprechende. Der Trail war unspektakulär, aber man hatte teilweise eine schöne Sicht, bei mittlerweile strahlendem Sonnenschein. Dass vor nicht mal 10 Stunden fast die Welt untergegangen wäre, konnte man kaum glauben. Nach einer Stunde waren wir fertig und wir sind nochmals nach Chéticamp zum Mittagessen gefahren. Lobster sollte es wieder sein, diesmal sind wir ins Seafood Stop gefahren. Manu und ich hatten wieder jeder einen ganzen Lobster, Matilda hat mitgegessen. Er war diesmal etwas kleiner, aber wieder sehr lecker. Man entwickelt mittlerweile eine gewisse Fingerfertigkeit beim Zerlegen und weis auch wo man wie an das Fleisch kommt.
Nach dem Essen habe ich den Bericht von gestern eingestellt und wir sind wieder in den Nationalpark gefahren, weil wir noch den Skylinetrail gehen wollten, der eine atemberaubende Sicht von einer 250 m hohen Klippe auf die hügelige Küste bietet. Der Trail ist hin und zurück 7,5 km lang, oder man geht einen Rundweg, der dann etwas über 9 km lang ist. Matilda hat zwar zu Beginn etwas gemosert, dann hat sie aber wieder ihr Wanderehrgeiz (und die Aussicht auf ein Eis) gepackt und sie ist von den gut 9 km sicherlich 8 selbst gelaufen, den Rest hat sie auf der Schulter zurückgelegt. Wieder sehr tapfer. Der Trail war wirklich sehenswert und hat sich durchwegs rentiert. Auf dem Rückweg sind uns Wanderer entgegengekommen, die sagten, sie hätten vor einer Viertel Stunde einen Elch direkt neben dem Weg gesehen. Das hat in Matilda dann den Entdeckersdrang geweckt und sie war sogar recht leise. Den Elch haben wir leider nicht mehr gesehen, wer weis, welche Strecke er in der halben Stunde zurückgelegt hat, außerdem gab es dort genügend Versteckmöglichkeiten. Gegen halb 7 waren wir am Parkplatz und sind wieder auf den Corney Brook Campingplatz gefahren, den wir auch mal bei schönem Wetter erleben wollten. Manu und Matilda waren noch bis zu den Knien im Atlantik, der nach ihren Aussagen recht kalt war. Wir haben dann nur noch eine kleine Brotzeit gemacht und haben dann den Sonnenuntergang bewundert. Matilda hat sich noch mit dem indischen Nachbarsmädchen aus Texas bekanntgemacht, ist dann aber auch ins Bett. Die Nachbarn schlafen zu viert in einem Zelt, von dem sie nur das Innenzelt aufgestellt haben. Bitte, kann man machen, ich bin morgen auf den Anblick gespannt wenn sie durch den Tau durchnässt aufstehen, ich sitze in der ersten Reihe an meinem Fenster. Uns war dann auch mit Fleecejacke recht kühl, so dass wir nah drinnen sind und Bericht geschrieben haben, auf den ihr leider auch wieder etwas warten müsst, da hier ja bekanntlich keine Netzversorgung besteht. Gute Nacht.