Heute morgen sind wir wieder um kurz nach 8 aufgewacht, haben zügig gefrühstückt und sind noch an den Spielplatz auf dem Campground, Matilda wollte noch die Rutsche und die Schaukeln ausprobieren. Als das erledigt war sind wir zur Außenstelle des Kejimkujik NP aufgebrochen. Der Teil des Parks liegt ja komplett im Landesinneren, ein weiterer Teil liegt am Meer, das wollten wir natürlich auch noch besuchen und dort einen kleinen Trail gehen. Auf dem Weg dorthin haben wir noch kurz bei Sobeys in Liverpool gehalten und uns für Mittags Sandwiches gekauft. Dann ist uns noch was passiert, das für uns wirklich befremdlich wirkt. Wir haben uns, wie immer, an der Fischtheke herumgetrieben und die lebenden Lobster betrachtet. Matilda schaut die immer gerne an und sucht den, der an einer Schere kein Gummiband hat. Die Verkäuferin hat eine Kundin bedient und dann hat ihr Abteilungstelefon geläutet. Wir sind irgendwann weiter gegangen. Nach bestimmt fünf Minuten – wir waren schon ganz wo anders – ist uns die Verkäuferin von der Fischtheke durch den halben Laden nachgelaufen und hat gefragt, ob wir etwas bei ihr gebraucht hätten, sie wollte auf keinen Fall den Eindruck erwecken, sie möchte uns nicht bedienen und hat sich vielmals entschuldigt. Wir haben ihr dann erklärt, warum wir so lange am Lobsterbecken waren. Schon krass. Bei uns muß man sich manchmal entschuldigen, wenn man etwas kaufen möchte.
Bei Tim Hortens haben wir noch zwei Espresso getrunken, da uns das Kaffeepulver schon ausgegangen ist und sich einen neue Packung nicht mehr rentiert. Auf dem letzten Stück zum NP hat es dann zu regnen begonnen, das war nicht vorhergesagt. Auf dem Parkplatz haben wir dann unsere Sandwiches gegessen und als wir abmarschbereit waren hat auch der Regen aufgehört. Auf dem Weg zum Meer kommt man durch eine Art Sumpfgebiet, am Wegesrand wachsen fleischfressende Pflanzen und kümmerliche Fichten und Lerchen. Als wir uns dem Meer nähern, sieht man dass vom Meer her Nebelfetzen aufs Land ziehen. Wir erreichen einen wirklich schönen weißen Sandstrand. Vorgelagert sind wieder Felsen, auf denen man diesmal recht zahlreich die Robben, bzw. Seelöwen sieht. Sie sind schon noch in ziemlicher Entfernung, aber für Robben wirken sie zu groß. Wir gehen am Strand noch eine weitere Anhöhe hoch und genießen auch hier den wirklich schönen Ausblick. Dann machen wir uns auf den Weg zurück, denn der Rundweg ist wohl insgesamt zu weit.
Zurück am Wohnmobil haben wir uns auf den Weg zum Thomas Raddell PP, der nur noch 10 km entfernt liegt, gemacht. Dort haben wir unseren Stellplatz bezogen und Nachmittagskaffee ohne Kaffee gemacht. Kaum sitzen wir, kommt schon die Campground „Horstin“. Wir haben uns wirklich zusammengerissen und uns diesmal keinen Fauxpas erlaubt. Manu und Matilda sind noch runter zum Meer und ich hab Bericht geschrieben und parallel den Ticker vom Halbfinale laufen gehabt. Das 1:0 für Deutschland hab ich noch mitbekommen, danach war mein Internetguthaben aufgebraucht, drei Tage zu früh. Jetzt weiß ich nicht, wie das Spiel ausgegangen ist, was zu verschmerzen wäre, aber ich kann meinen Bericht erst hochladen, wenn ich wieder irgendwo WLAN habe, denn erneut aufladen rentiert sich irgendwie auch nicht. Wie beim Kaffepulver. 😉
Zum Abendessen haben wir gegrillt, die Mücken waren zwar angriffslustig, aber hauptsächlich auf mich. Es gab Würstel und Maiskolben mit gemischtem Salat. Als Nachspeise gab es noch Eis. Dann hab ich zur Mückenabwehr noch ein Lagerfeuer gemacht und unsere noch vorhandenen Holzvorräte aufgebraucht. Matilda ist dann ins Bett und wir sind noch ein wenig am Feuer gewesen. Als es niedergebrannt war sind wir rein und ich habe den Bericht fertig geschrieben. Wir haben unseren vorletzten Gin Tonic getrunken. Morgen geht es dann zurück über Lunenburg und Peggys Cove.