So, jetzt bin ich eingestellt. Ich bin in der Früh um 6 Uhr aufgewacht, das ist ja wie daheim. Ich hab mich aber noch ein paar Mal umgedreht, es eilt ja nix. Außerdem weiß ich nicht mehr von selbst welcher Wochentag ist, das ist Urlaub. Um halb 8 bin ich aber aufgestanden und habe mir drei Spiegeleier mit Bacon, Toastbrot und Orangensaft gemacht. Kaffee darf auch nicht fehlen und am Schluß noch einen Scone. Dieses üppige Frühstück hat schon seinen Grund: Heute mach ich eine Wanderung. Zuvor noch schnell den Müll weggebracht und eine Brotzeit zum Mitnehmen gemacht, ausreichend zu Trinken nicht vergessen. Da ich ja allein unterwegs bin nehm ich natürlich auch das Bearspay mit. Natürlich hab ich mich vorher noch mit der Handhabung vertraut gemacht.
Um halb 10 bin ich losgegangen und da zwei Trails wegen Bärenaktivität gesperrt sind, bin ich den Trail rund um den Upper Kananaskis Lake gegangen. Auf einem Schild wird man aufgeklärt, dass der Upper Lake eigentlich gar kein Lake ist, sondern ein Reservoir. Da er 30 Meter höher liegt als der Lower Lake, wird dort beim Ausfluß Strom erzeugt. Ich frage mich nur für wen, denn wir sind hier echt abseits und es ist ein eher kleines Kraftwerk.
Anfangs ging es durch Wald, den ich mittlerweile am Duft und den Geräuschen erkenne. Ganz anders als bei uns. Das ist für mich Kanada und ich meine mich zu erinnern, wann ich das zum allerersten Mal wahrgenommen habe. Es war 2007 am Lightning Lake im Manning Park. Übrigens habe ich heute beim Bacon anbraten nicht den Rauchmelder ausgelöst. Das war nämlich 2007 in eben jenem Manning Park der Fall. 😉
Weiter kam ich zu einem gigantischen Geröllfeld, bevor es über eine Sumpfwiese wieder in den Wald ging. In dieser guten Stunde habe ich übrigens genau niemanden getroffen. Im Wald wurde ich dann mit Tannenzapfen beworfen. Natürlich haben die Eichhörnchen nicht auf mich geworfen, sie haben nur auf den Bäumen Zapfen gepflückt und auf den Boden geworfen um sie später abzunagen.
Es ging dann auf den See zu und an dessen Ufer weiter. Das Ufer darf man sich aber nicht vorstellen, wie bei uns am Ammersee, hier geht es direkt am Ufer steil bergauf, alles bewaldet. Dementsprechend ging es immer wieder mal 20 Meter bergauf um dann wieder 20 Meter hinunter zu gehen. Gesamt sind bei meinem Rundweg gute 500 Höhenmeter zusammen gekommen. Dar Rundweg war insgesamt 15 Kilometer lang und mit einer kleinen Brotzeitrast habe ich 3 1/2 Stunden gebraucht. Zurück am Campingplatz habe ich geduscht und mir noch vor Vier ein Bier genehmigt, die Beine hochgelegt und gelesen. Das Faulenzen hab ich mir heute aber verdient. Ein zweiter Bierchen und gegrillten Lachs mit Salat heute Abend aber auch.
Heute habe ich durchgeschlafen bis kurz nach 6 Uhr, ein Blick nach draußen, die Sonne geht gleich auf. Ich hab mich schnell angezogen, etwas wärmer, da es wieder recht kühl ist, dann bin ich zum Bow River. Den etwas flußaufwärts und unter dem Trans Canada Highway durch zu einer kleinen Anhöhe, von der man die Three Sisters schön sieht, die jetzt von der aufgehenden Sonne angestrahlt werden.
Zurück im Wohnmobil hab ich mir Kaffee gemacht und Toastbrot mit Marmelade gegessen. Sobald die Sonne rauskommt wird es auch angenehm warm. Ich hab langsam das Wohnmobil abfahrbereit gemacht und mich bei den Nachbarn verabschiedet. Dann bin ich den Highway 1 Richtung Süden gefahren und dann auf den Highway 40 gewechselt. Zur Sicherheit hab ich nochmal getankt, da es im Kananaskis eher wenige Möglichkeiten gibt. Nach einiger Zeit war die Straße dicht: Rocky Mountain Sheeps haben gemütlich die Strasse blockiert und sich nur ganz gemächlich zurückgezogen. Allmählich wird es bergiger, die Strasse schmäler man kann und will nicht mehr schneller wie 60 km/h fahren. Ab dem Nakiska Skigebiet war dann auch die Mobilfunkversorgung weg, so dass ich jetzt offline bin.
Am Interlakes Campground angekommen habe ich mir eine freie Site gesucht und auch gefunden. Die kann man nicht vorreservieren, wer kommt und eine freie findet, kann sie haben. Diesmal hat es wieder gut geklappt mit dem rückwärts in den Stellplatz fahren, ich habe nur einmal korrigiert um schön gerade zu stehen.
Hier bleibe ich zwei Nächte. Heute habe ich noch eine Campingplatzrunde gemacht und bin zu Fuß zum Upper Lake gegangen. Anschließend habe ich Brotzeit gemacht und auf dem Campingstuhl gelesen. Morgen möchte ich eine kleine Wanderung machen.
Heute Nacht hab ich bis 4 Uhr geschlafen, dann bin ich aufgewacht entweder wegen Jetlag oder weil hier am Platz Partypeople sind, die laut grölend Whiskey trinken. Irgendwann sind sie dann auch noch in Streit geraten. Gut, dass wir in Kanada sind, weiter südlich wäre das zu einer Schießerei ausgeartet. Irgendwann bin ich dann doch nochmal eingeschlafen und hab bis 7 Uhr durchgehalten.
Zum Frühstück gab es heute Kaffee aus der French Press, Blaubeer Scones und Toastbrot mit Marmelade. Scones begleiten uns seit der ersten Kanadareise 2007, diese Tradition muss aufrecht erhalten werden.
In der Nacht ist es richtig frisch geworden, im Wohnmobil waren es frische 13 Grad. Auf die Heizung hab ich aber verzichtet, die hebe ich mir für wirkliche Kälte auf.
Gegen halb 9 bin ich nach Canmore aufgebrochen, ich habe dort nämlich online einen Campground ergattert. Im Bow Valley Provincial Park, im Bow River Campground. Allerdings ist dort erst um 16 Uhr Check-In. Daher fahre ich noch zum Safeway in Canmore und besorge mir die Sachen, die ich gestern vergessen habe: Essiggurken und Snacktomaten. Anschließend fahre ich zum Three Sisters Lookout und gehe eine kleine Trail. Einen etwas längeren Trail gehe ich dann im Anschluß. Am Harvie Heights Trailhead Parkplatz sind nur wenige Autos und das bewahrheitet sich auf dem Weg dann auch: ich begegne nur einem einzigen Ehepaar, sonst ist Stille. Traumhaft schön. Der Rundweg ist 7,5 Kilometer lang, ich brauche 1 1/2 Stunden. Zurück im Wohnmobil mache ich noch eine kleine Brotzeit. Um 16 Uhr fahre ich zum Campground und beziehe meinen Stellplatz. Rückwärts aufs erste Mal reingekommen, ich stehe gerade und bin gut am Strom- und Wasseranschluss. Die Markise voll ausgefahren hat noch 10 cm Platz zum Baum. Maßarbeit ohne Einweiserin Manu. 😉 Trotzdem schade, ich hätte auch eine kleine Meinungsverschiedenheit beim Einparken in Kauf genommen.
Dann hab ich den Grill aufgestellt und unsere kanadaerprobte Erdbeertischdecke ausgebreitet.
Am Nebenplatz ist ein älteres Ehepaar aus Calgary eingezogen. Freundlich, wie sie sind die Kanadier, sind sie gleich rübergekommen und haben sich vorgestellt. Jeff und Monica. Auf die Frage, ob meine Familie am Fluß unten ist hab ich gesagt: „Nein, die sind in Californien“. Sie konnten es erst gar nicht glauben, dass ich so ein Gefährt alleine habe.
Zum Abendessen hab ich heute Käsewürstel gegrillt, dazu gab es Salat.
Heute haben wir ausgeschlafen und gemütlich gefrühstückt. Danach haben wir eine Runde um den Alice Lake gedeht und den Campground erkundet. Danach sind Manu und ich noch den 4 Lakes Trail gegangen. Er beginnt und endet an unserem Campingplatz und es liegen, wie der Name schon sagt, vier Seen auf dem Weg. Insgesamt waren es 8 Kilometer, also ein wenig mehr als unsere Olympiaparkrunde. Wir haben dann Mittag gegessen und noch ein wenig gelesen. Ich habe derweil das Essen auf den Flügen von Vancouver nach Reykjavik und von Reykjavik nach München bestellt.
Dann sind wir ins nur noch 48 Kilometer entfernte Whistler aufgebrochen. Gestern haben wir noch kurzfristig eine Ziplining Tour gebucht, die wir schon 2007 bei unserem ersten Kanadaurlaub machen wollten, die aber damals am Wetter und in der Zwischenzeit immer an etwas anderem gescheitert ist. Wir haben uns für die Tour mit fünf verschiedenen Fahrten entschieden. Beim Ziplining fährt man, wie eine Seilbahn an einem, zwischen zwei Punkten gespannten Drahtseil, entlang. Angetrieben nur durch die Schwerkraft. Je nach Gefälle und Gewicht kann das schon ganz schön flott werden. Wir sind dazu mit der Gondel bis zur Mittelstation gefahren und ein wenig zwischen den Stationen gewandert, teilweise zwischen den Baumwipfeln über schaukelnde Hängebrücken.

Gefährlich ist das nicht, aber es kostet gerade am Anfang ein wenig Überwindung. Alles in allem wiedermal ein Riesenspaß und jedem zu empfehlen, der die Möglichkeit hat das mal selbst zu machen. Da unsere Tour erst um 17:30 Uhr begonnen hat, war es mittlerweile kurz vor 8 und es wurde schon langsam duster, weil gleichzeitig ein kleines Wetter aufgezogen ist. Somit waren wir erst um kurz nach halb 9 am Campingplatz und haben dann noch eine Kleinigkeit gegessen.
Auch heute können wir endlich einen Haken hinter die Aktivität Ziplining machen. Bis morgen, wir gehen jetzt ins Bett, Ihr steht auf.
Heute Nacht um 3 Uhr wurde unser Schlaf abrupt beendet, weil bei unserem Auto die Alarmanlage losgegangen ist. Bis ich das realisiert habe, war Manu schon auf und hat mit dem Schlüssel den Spuk beendet. War gut zu hören die Huperei, das werden auch einige andere auf dem Campingplatz mitbekommen haben. Was das war? Keine Ahnung! Wohl zu modern unser Gefährt. Tja, einschlafen hat ein wenig gedauert, dafür um 4 Uhr der selbe Spaß. Mann, jetzt wird’s aber langsam peinlich. Ich bin dann mit Taschenlampe vor und hab nachgeschaut, ob Matildas Handy vibriert hat, weil der Akku leer wird. Unser Auto hat Sensoren, die die Alarmanlage einschalten, wenn sich im versperrten Auto was bewegt. Aber das war es auch nicht. Wenigstens war danach wirklich Schluss.
Gemerkt hat man die Schlafunterbrechung aber schon am nächsten Tag. Nach dem Frühstück sind wir zu den Upana Caves bei Gold River gefahren, haben aber vorher noch die Tanks an der Dump Station vor dem Visitor Center in Gold River entleert. Hier gibt es wieder Netz, wir haben dann daheim angerufen.
Die Höhlen darf man auf eigene Faust erkunden, man soll sich nur warm anziehen und Taschenlampen mitnehmen. Schon seltsam: So ohne war das in den Höhlen nicht. Gestern haben wird ein Auto gebraucht, das uns voranfährt, weil eine Baustelle war und heute darf man einfach so in Höhlen rumkraxeln und sich den Hals brechen. Das haben wir natürlich nicht getan, wir haben aufgepasst. Für Leute mit Platzangst wäre das aber nichts gewesen.
Wir sind zurück nach Gold River und haben dort Mittag gegessen. Jeder hatte einen Burger. War ein grundsolides authentisches Restaurant, in dem auch Einheimische ihr Bier trinken gehen. Danach haben wir den Strathcona Provincial Park wieder verlassen und sind zum Brown’s Bay Ressort, etwas nördlich von Campbell River gefahren. Die ganze Strecke ist heute Manu gefahren. Es ist zwar ein privater Platz, der neben Hütten, einem Hafen auch Wohnmobilstellplätze hat. Ausserdem sehr schöne Duschen und eine Möglichkeit zu waschen. Da die Stellplätze alle reserviert/belegt waren konnten wir uns etwas abseits auf einen Platz ohne Strom- und Wasseranschluss stellen. Nicht schlecht und Meerblick haben wir auch noch. Manu hat zwei Waschmaschinen voll gewaschen, ich bin noch kurz in den Sportraum und Matilda hat sich den Platz mit dem besten WLAN-Empfang gesucht. Nach dem Sport hab ich geduscht. Manu nach der Wäsche auch. Am Abend sind wir noch ins angeschlossene Restaurant gegangen, da sie Dungeness Crabs auf der Speisekarte hatten. Köstlich! Gut gesättigt sind wir dann in den Camper zurück. Guten Morgen München, wir gehn jetzt ins Bett!
Nach der vielen Fahrerei gestern, haben wir heute einen ruhigeren Tag eingelegt. Nach dem Früstück haben Manu und ich eine Tour über den Campground und die nähere Umgebung gemacht. Weil es gestern Abend ja schon dunkel wurde, als wir angekommen sind ist es immer komisch, wenn man so gar nicht weiss wo man ist. Das haben wir somit geändert. Anschließend sind wir zu den nahegelegenen Myra Falls gefahren. Zuerst zu den Upper Falls. Dahin führt ein netter Weg duch den Wald, einfach ca. 4 Kilometer. Auf dem Hinweg haben wir niemanden getroffen, auf dem Rückweg sind uns eine Gruppe und eine einzelne Frau mit Hund entgegengekommen, also sehr ruhig hier. Die Falls selber waren jetzt nicht besonders spektakulär.
Mit dem Camper sind wir einen Parkplatz zurück gefahren zu den Lower Myra Falls. Dahin führt ein kurzer Weg von 5 Minuten und man ist direkt in den Wasserfällen, die hier in Kaskaden über die Felsen fließen, dazwischen sind immer wieder Pools in denen die Besucher auch baden. Hier war schon mehr los, aber noch immer nicht viel.
Zurück ist dann Manu gefahren, sie will sich ja auch mal an das Auto gewöhnen. Auf dem Weg war eine Baustelle, und da bekam man sogar ein Pilot Car, das vorausfährt und einem zeigt, wo man hin muss. Eigentlich überflüssig, es gab eh nur einen Weg und auch sonst nichts, was man falsch machen konnte. Aber bitte.
Am Campingplatz hab ich mich in einen Stuhl gesetzt und ein wenig geruht, die Mädels sind zum Fluß und See. Am Abend haben wir gegrillt und Manu und ich haben noch einen Abenspaziergang gemacht. Danach haben wir noch gemeinsam gespielt. Morgen geht es weiter nach Gold River, mal schauen, ob ich da auch die Berichte online stellen kann.
Kaum habe ich das Handy weggelegt vom Bericht schreiben, hat es angefangen zu regnen. Zuerst ein leichtes tröpfeln, dann richtig stark. Auch das Meer ist immer stürmischer geworden und war recht laut. Dementsprechend schlecht haben wir geschlafen. Ich war immer wieder mal wach, wenn es besonders laut gestürmt hat. Eine kurze Regenpause um 3 Uhr haben wir beide zum Klogang genutzt. Kaum waren wir zurück, hat es auch schon wieder angefangen zu regnen. Das Zelt hat gottseidank dichtgehalten. Aufgewacht und aufgestanden sind wir dann um 7 Uhr, es hat nicht mehr geregnet. Wir haben schon mal im Zelt alles aufgeräumt, Schlafsäcke und Isomatten verpackt und dann zuerst etwas warmes getrunken. Es war nicht kalt aber die feuchte Luft und der Wind war ein wenig ungemütlich. Nach einem warmen Kakao für Matilda und einem Milchkaffee für mich haben wir uns unser Frühstück gemacht, Rührei mit Bacon. Matilda hat danach ihre neue entdeckte Leidenschaft fürs Wasserfiltern genutzt und unsere Trinkwasservorräte aufgefüllt. Gerade als das Zelt leergeräumt war hat es wieder angefangen zu regnen. Wir haben schnell die Rucksäcke unter den Bäumen relativ geschützt gelagert und unsere Regensachen angezogen.
Eine halbe Stunde später hat es nur noch genieselt und wir haben das nasse Zelt eingepackt, die Rucksäcke fertig gemacht und uns auf den Weg richtung Chin Beach gemacht, 12 Kilometer sollten heute vor uns liegen. Schon auf den ersten Metern im Wald war zu merken, dass es heute nicht so easy werden sollte. Die Wege waren durch den Regen matschig, die Anstiege dadurch sehr rutschig und durch die Regenjacke blieb ich zwar von aussen trocken, aber durch das Schwitzen war ich nach kurzer Zeit patschnass. Dazu kam, dass der Rucksack in der Eile nicht ideal gepackt war und ein nasses Zelt schwerer ist als ein trockenes. Meine Schultern meldeten sich. Es kamen drei oder vier Aufstiege auf 80 bis 100 Meter und Abstiege auf 20 Meter. Strecke waren es aber nur 2 Kilometer. An einer Stelle kam ein Zugang zum Strand, über den wir uns sehr freuten, weil man dann meist mit weniger Anstrengung vorwärts kommt. Meist! Diesmal aber nicht. Zuerst kamen große runde Steine, dann große Felsbrocken, dann ganze Platten, die sonst unter dem Meeresspiegel liegen. Alles naß und mit Seegras bewachsen, also wieder rutschig, so dass ein flottes Vorwärtskommen wieder nicht möglich war. Plötzlich lag eine Bucht vor uns, zu der wir aber 3 Meter nach unten kraxeln mussten, dann wären es 20 Meter über Kies gewesen und gegenüber wieder gute 3 Meter an einer steilen Abbruchkante nach oben. Links das Meer, rechts eine Klippe von 20 Metern noch oben. Eigentlich unpassierbar und Flut war auch noch nicht, setzte aber langsam ein. Wir waren schon unten, aber das konnte nicht der richtige Weg sein, also hab ich beschlossen, dass wir wieder umkehren um uns nicht in einen brenzlige Situation mit der einsetzenden Flut zu bringen. An der Stelle, an der wir auf den Strand gekommen sind haben wir Pause gemacht. Gekostet hat uns das ganze zwei Stunden und jede Menge Kraft. Wie wir da Pause gemacht haben ist ein Vater mit seinem Sohn gekommen, beide ohne Rucksack und Verpflegung. Nachdem wir eine Zeit englisch miteinander gesprochen haben, haben sie beide deutsch miteinander geredet. Tja, dann konnten wir auch auf deutsch weiter reden. Sie sagten uns, dass sie über kleine Stichstraßen auf den Trail gekommen waren. Das war mir nicht bewusst, ich wusste bisher nur von drei Zugängen. Und tatsächlich auf der Map die ich auf dem Handy gespeichert hatte, war sowas wie ein Weg zur Küstenstraße eingezeichnet. Matilda wäre noch locker weitergegangen, aber ich war derart fertig, dass ich sie gefragt habe, ob wir nicht abbrechen wollen. Sowas macht man nicht gerne, aber ich wollte kein Risiko eingehen. Wenn man entkräftet ist, ist die Konzentration dahin und dann passieren Unfälle.
So war dann unser Trail schon nach einem Tag vorbei. Wir sind noch eine gute Stunde weiter auf dem Trail und haben dann tatsächlich diese Stichstraße gefunden. Diese ist einen guten Kilometer später auf die Westcoast Road getoffen. Das fünfte Auto hat angehalten und uns mit zum Chaina Beach Campground genommen. So sind sie die Kanadier. Der Weg zurück war auch mit dem Auto nicht schnell zurückgelegt, also haben wir doch einiges geschafft an Kilometern. Der nette Kanadier hat uns nicht nur zum Campground gefahren, sondern bis zum Stellplatz! Nach einer halben Stunde ist Manu vom Strand gekommen und war schon überrascht uns zu sehen.
Am Abend sind wir nochmal zusammen zum Strand und ich hab mich um 20 Uhr ins Bett gelegt und bis 7 Uhr nichts mehr mitbekommen.
Heute Morgen sind wir um 7 Uhr aufgewacht, haben gefrühstückt und den Camper fertig gemacht. Da wir ja immer noch auf der Suche nach einem Grill sind, wollen wir noch einen Baumarkt auf dem Weg zum Campingplatz besuchen. Und unser Wunsch ans Universum wurde erhöhrt. Da stand dann doch glatt am Eingang eine Pyramide mit gut 10 Stück. Meinen Einwand den nicht zu kaufen, weil er einen roten Deckel hat, hab ich mir verkniffen, wäre nicht gut angekommen. Im benachbarten Save-On-Foods haben wir noch eine Gaskartusche und Lebenmittel mitgenommen. Um 12:30 Uhr sind wir dann am China Beach Campground angekommen und haben noch Brotzeit gemacht, unsere Rucksäcke fertig gemacht und dann sind wir den guten Kilometer zum Strand. Manu hat uns noch begleitet. Unten haben wir uns dann für die nächsten drei Nächte und vier Tage verabschiedet. Den Weg nach unten hätten wir uns sparen können, denn wir haben ein Stück weiter vorne den ganzen Weg wieder nach oben laufen müssen, um zum Trailhead zu gelangen. Ich habe die Gebühren für unsere drei Übernachtungen in einem Kuvert in den dafür vorgesehenen Briefkasten gesteckt. So sind wir um 14 Uhr auf unsere erste Etappe aufgebrochen. Vorgenommen haben wir uns bis zum Bear Beach zu kommen, das sind 9 Kilometer. Diese waren auch durchaus fordernd, denn es ist im Wald ständig auf und ab gegangen, so dass wir am Ende 350 Höhenmeter überwunden haben. Von einer Lichtung hoch über dem Patifik konnten wir in der Ferne etliche Tiere auf- und abtauchen sehen. Es können Orcas, aber auch Delfine gewesen sein. Um 17:30 Uhr sind wir am Bear Beach CG angekommen, haben unser Zelt aufgebaut, die Isomatten aufgeblasen und Essen gekocht. Matilda hatte Nudeln mit Pilz- Weissweinsauce, ich Maccaroni mit vier Käsesorten. Wir haben abgespült und dann noch am nahen Bach Wasser gefiltert. Dann haben wir uns ins Zelt verzogen, und noch Bericht geschrieben. Alt werden wir heute nicht, dafür haben wir den Pazifik 10 Meter vor unserem Schlafzimmer. Ein Traum! Gute Nacht München.
Heute Morgen sind wir gegen 8 Uhr aufgestanden, haben gefrühstückt und sind dann den ersten Teil des Blinkhorn Trails, der genau an unserem Campground beginnt, gegangen. Weiterlesen »

Hey, in genau einem halben Jahr befinde ich mich auf dem Trail. Das geht jetzt recht schnell, das kann ich aus Erfahrung sagen. Jetzt haben wir ja die liebgewonnene Tradition, dass ich Euch hier auf dieser Seite regelmäßig über unsere Aktivitäten informiere; das werde ich auch dieses Jahr gerne so beibehalten. Ich werde nach meiner Ankunft in Victoria natürlich über den Flug und die Anreise zu meinem B&B berichten, Weiterlesen »