Sep 012023
 

Es hat die ganze Nacht über geregnet, aber in der Früh hat es gottseidank aufgehört. Wir haben den Camper fertig gemacht und sind zum Frühstücken ins Tomahawk Restaurant gefahren. Auch in Kanada hat die Gastronomie wohl mit Fachkräftemangel zu kämpfen. So war es hier auch. Der Chef, eigentlich auch schon in einem Alter, in dem man sich zur Ruhe setzt und eine eher unerfahrene Bedienung. Dementsprechend haben wir zwar bestellt, aber der Kaffee, der sonst als erstes auf dem Tisch steht und stets nachgefüllt wird, ließ auf sich warten und kam erst nachdem das Essen schon auf dem Tisch stand auf Anforderung. Kein Beinbruch, aber es wäre schade, wenn dieses Lokal, das immerhin seit 1926 besteht, verschwinden würde.
Wir haben uns danach auf den Weg zu Fraserway gemacht und vorher noch den restlichen Diesel nachgefüllt. Manu hat geschickt wie immer alles auf die Koffer verteilt. Ein wenig mussten wir warten bis die Schlußinspektion unseres Campers durchgeführt wurde. Gute 200 Kilometer mussten wir nachzahlen, weil wir aber so lange warten mussten wurden uns 50 Dollar nachgelassen.

Auf den Flughafenshuttle mussten wir wieder ein wenig warten, kamen aber mit ausreichend Puffer am Flughafen an. Zur Gepäckabgabe haben wir gar nicht lang gebraucht, da niemand angestanden ist. Die Sicherheitskontrolle war auch ein Klacks. Pünktlich um 15:40 Uhr sind wir abgehoben und waren nach 6 Stunden 40 Minuten in Reykjavik. Geschlafen haben wir nicht wirklich. Auch in Island war das Umsteigen unkompliziert, wir durften sogar als Familie mit Kind zuerst einsteigen. Der Flug nach München hat nur 3 Stunden 40 gedauert, aber auch da war uns nur wenig Schlaf gegönnt, weil hinter uns ein Grölekind war. Kurz vor 13 Uhr Ortszeit sind wir in München gelandet und schon wurden wir daran erinnert, dass es nun vorbei mit unaufgeregtem Canadastyle ist. Was in Vancouver ausnahmslos immer in Rekordzeit klappt, klappt hier einfach nicht. Erst war ewigkeiten keine Gangway da und dann hat es sage und schreibe über zwei Stunden gedauert bis unser Flug sein Gepäck bekommen hat. Wahnsinn, was für Murkser hier ihr Unwesen treiben dürfen. Unser Transferservice war schon lange da und hat uns dann innerhalb von 5 Minuten abgeholt und nach Hallbergmoos zunm Auto gebracht. Von dort waren wir in einer knappen halben Stunde daheim.

So, das war unser Kanada 2023. Schön wie immer in diesem so unkomplizierten Land voller liebenswerter Menschen. Ich hoffe wir können so lange wie immer von diesen positiven Erfahrungen zehren und sie mit in unseren Alltag nehmen und gegebenenfalls auch weitergeben. Es wäre eigentlich so einfach!

Aug 312023
 

Heute Morgen hat es dann aufgehört zu regnen und als wir um 11 Uhr den Campingplatz verlassen haben, hat sogar die Sonne durchgeschaut. Zum Abschied meint es Kanada immer recht gut mit uns.
In Squamish haben wir dann nochmal getankt, damit wir an der Tankstelle beim Vermieter nur noch das auffüllen müssen, was wir bis dahin noch rausgefahren haben, denn die ist immer sehr teuer. Wo wir gerade von teuer sprechen, der Liter Diesel kostet hier um die 2 Dollar, heute 2,09 Dollar, das sind 1,41 Euro. Im Gegensatz zu uns in Deutschland ist der Diesel noch günstig, wenn man aber die Vorjahre zum Vergleich nimmt, da hat der Liter auch schonmal nur 1 Dollar gekostet. Für Kanadier ist das also eine Verdoppelung im Vergleich zu vor 5 Jahren. Wir haben noch Fotostopps eingelegt, zum Beispiel auch am Porteau Cove Provincial Park, wo wir heuer wirklich keine Stellplatz erwischt haben, weil eine Sekunde nach Öffnung der Reservierungsseite alle Plätze weg waren.


In Vancouver angekommen haben wir erst ein Einkaufszentrum in North Vancouver, nicht weit von unserem Campingplatz entfernt, angesteuert. Dort gab es doch glatt einen ganzen Laden nur mit Halloweenartikeln. Auch wenn man mit Halloween nichts anfangen kann, ist es doch faszinierend zu sehen.
Im Food Court haben wir dann noch eine Kleinigkeit zu Mittag gegessen. Gegen 15 Uhr waren wir am Campingplatz. Dort haben wir einige Sachen für morgen schon verpackt und restliche Lebensmittel Stellplatznachbarn angeboten. Sie waren sehr dankbar dafür und wir waren dankbar, dass wir nichts wegwerfen müssen.
Danach sind wir mit dem Bus nach Downtown gefahren und haben uns langsam zu Carderos aufgemacht, wo wir ja traditionell unser Abschiedsessen haben. Das Willkommensesssen auch, aber egal, uns gefällt und schmeckt es da.
Dann war aber die Zeit des Abschieds gekommen und wir haben uns (zumindest von Downtown) Vancouver verabschiedet.

Mit dem Bus sind wir zurück zum Campingplatz gefahren. Morgen geht es zur Wohnmobilabgabe und dann zum Flughafen. Vielen Dank bei Euch für’s mitreisen, den allerletzten Tag werde ich wie gewohnt von daheim posten.

Was 2007 begann endet jetzt erst einmal. Wann wir wiederkommen ist ungewiss aber nicht unwahrscheinlich, denn schließlich sind wir ja die Kanadaverrückten.

Aug 262023
 

Heute Morgen haben wir uns flott auf den Weg zur Fähre gemacht. Wir waren wieder zweiter in der Schlange für Camper. In der Wartezeit haben wir noch daheim angerufen. Die Überfahrt nach Earls Cove war sehr schön zwischen Inseln hindurch und hat 50 Minuten gedauert. Letztes Mal war hier ganz übles Wetter und wir mussten die ganze Zeit im Inneren der Fähre verbringen. In Earls Cove angekommen sind wir Richtung Egmont gefahren um einen kleinen Wanderweg zu gehen. Er führte durch einen sehr malerischen Regenwald. Nac ca. 4 Kilometern war am Ziel eine Verengung an einem Meeresarm. Diese Verengung bewirkt beim Gezeitenwechsel eine stehende Welle auf der dann Kayaker und Surfer reiten.

Das haben wir uns angeschaut und um die Mittagszeit die mitgebrachte Brotzeit verspeist. Der Rückweg war auch in unter einer Stunde erledigt. Dann sind wir zurückgefahren und weiter nach Sechelt und dort in den Porpoise Bay Provincial Park. Heuer ist es wie verhext, wenn wir nicht reserviert haben ist auch kein Platz mehr frei. Also weitergefahren und noch die Tanks geleert und Frischwasser aufgefüllt. Das viele Abspülen merkt man ganz schön. Um die Schlafgelegenheit wollten wir uns später kümmern und sind erst einmal nach Gibsons gefahren. Dort steht nämlich die Kneipe, in der eine kanadische Fernsehserie in den 70er und 80er Jahren gespielt hat, die ich immer gerne gesehen habe: Die Strandpiraten. Natürlich hat sich die Umgebung recht verändert seit den 70er Jahren. Aber das war wohl mein Bild von Kanada, als ich noch gar nicht wusste, dass ich mal ein Kanadaverrückter werde.


Wir sind dann noch durch den Ort spaziert und haben ein Eis gegessen. Am Hafen war eine nette Austernkneipe. Da haben wir uns noch 18 Stück genehmigt. Die 18 waren leider nur 17 und so haben wir nachgefragt, ob wir die fehlende auch noch bekommen. Klar haben wir die und eine weitere Bonusauster bekommen. Lecker waren sie!
In einer App, in der Übernachtungsmöglichkeiten aufgeführt werden, haben wir eine alte aufgegebene Forstsrasse gefunden, an der primitive Stellplätze liegen. Also sind wir da hingefahren. Hui, das war eine Fahrt. In Schritttempo steil, mit Schlaglöchern, eng, alles war dabei. Oben angekommen haben wir erst mal gewendet und uns an so einen Stellplatz gestellt. Einem Mitglied war es dort aber gar nocht geheuer – das kann auch an den 9mm Patronenhülsen, die da zur Genüge rumlagen gelegen haben – so dass wir den Platz wieder geräumt haben und die Schaukelpartie nochmals nach unten vollführt haben. Es soll ja allen Teilnehmern Spaß machen und wenn einer da etwas Unwohlsein verspürt, dann macht man das halt nicht, kein Ding. Wir sind dann auf einem privaten Platz untergekommen, wo wir sogar Golf spielen dürften. Wir haben dann zumindest den Platz noch erkundet, haben noch im Clubhaus Darts gespielt, sind dann aber zurück und haben noch Karten gespielt. Gute Nacht, bis morgen. Die Colts bleiben heute stecken.

Aug 242023
 

Heute Nacht hat es öfter geregnet, nicht so stark, aber auf dem Wohnmobildach hört sich das dramatischer an, als es ist. In der Früh war es noch immer wolkenverhangen, aber das Meer war ruhig. Wir haben es gemütlich angehen lassen, wir sind heute nicht in Eile. Auf alle Fälle wollten wir uns noch bei Michelle und Romano persönlich verabschieden und bedanken. Gegen 10 Uhr sind sie auch aus ihrem Wohnwagen gekommen, auch sie hatten bei dem Wetter keine Veranlassung sich zu beeilen. Wir haben noch geratscht und Kontakte ausgetauscht, Matilda hätte schon einen Platz, wo sie ein Austauschjahr machen könnte. Warten wir es mal ab, aber schön, wenn man Connections in die Richtung hat.
So haben wir uns um 10:30 Uhr von der Naka Creek Recreation Site, die uns doch schon ans Herz gewachsen ist, verabschiedet. Weitere schöne Erinnerungen verbinden wir nun mit diesem wirklich herrlichen Stückchen Erde. Wenn jemand wissen möchte, wie Kanada so ist, hier wäre ein guter Platz um viele – natürlich bei weitem nicht alle – der Eigenschaften zu erleben, die für uns dieses Land so spannend machen. Der Aufenthalt hier hat sich, auch in der Länge, auf alle Fälle rentiert. Die 30 Kilometer Schotterpiste waren trotz Regen in der Nacht gut befahrbar. Auf dem Highway 19 angekommen hatte unser Camper wieder feste Straße unter den Reifen und wir sind zurück nach Campbell River gefahren um noch einen unserer letzten Einkäufe zu machen. Anschließend sind wir am Hafen noch Essen gegangen. Wir habe natürlich wieder Seafood gegessen. Danach haben wir uns die Läden in dem recht netten Ort angeschaut und noch einiges mitgenommen. Um 15:30 Uhr sind wir zum Miracle Beach Campground gefahren, der ca. 20 Kilometer südlich liegt. Wir sind noch kurz zum Strand, danach haben wir alle geduscht und nur noch eine Kleinigkeit zu Abend gegessen. Zum Abschluss haben wir wieder gespielt und sind früh ins Bett, damit wir morgen zeitig bei der Fähre sind, man konnte sie schon gestern nicht mehr vorreservieren, Restplätze sind aber eigentlich immer noch zu haben. Und dann heisst es auch morgen „Goodbye Vancouver Island“. Aber eine Woche haben wir noch, bleibt dabei!

Aug 232023
 

Heute morgen haben wir uns den Wecker um 7 Uhr gestellt, weil Matilda um 8 Uhr eine Verabredung zum Lachsangeln hat. Michelle, die Frau von Romano nimmt sie mit raus. Raus ist aber nur maximal 50 Meter vom Ufer entfernt. Matilda hat ein eigenes Ruderboot eine Angelrute und einen Kescher dabei. Zur Sicherheit hat jeder hier eine Schwimmweste an. Die Lachse sieht man immer springen und bei Michelle beissen auch nach kurzer Zeit zwei an und sie bringt sie an Land, die Gefahr, dass Seelöwen oder Robben kommen und sich den Fang klauen ist zu hoch. Bei Matilda beisst keiner, es ist wohl doch ein wenig Erfahrung nötig und es reicht nicht die Angel nur ins Wasser zu halten. Sie fährt später nochmal mit Romano raus, auch er hat kein Glück. Dann aber, als Michelle nochmal mit Matilda rausfährt klappt es und es beisst tatsächlich einer. Sie bringen ihn auch ins Boot, damit war sie erfolgreich und die Quote ist auch eingehalten. Pro Angler dürfen am Tag 4 Pink Salmon gefangen werden, Matilda fängt quasi für Michelle. Romano filettiert sie wieder und wir bekommen zwei Stück.
Den Rest des Tages sitzen wir am Strand und lesen oder schauen nach den Walen. Heute kommen aber „nur“ Delfine kurz vorbei. Ab Mittag wird es wieder welliger, der Wind zieht auf, heute soll es noch regnen. Tatsächlich regnet es gegen 18 Uhr, gerade als wir den Lachs grillen, wir essen dann gleich drin. Der Regen dauert aber nicht lange und Manu und ich gehen noch eine Runde die Gegend ausserhalb der Campingplatzes erkunden. Als wir zurückkommen trinken wir noch einen Gin Tonic am Strand. Danach spielen wir noch gemeinsam im Wohnmobil. Fischende Grüße in die Heimat! Matilda will den Angelschein machen, wir haben da schon zwei Kandidaten im Bekanntenkreis, die sie da um Rat fragen kann.

Aug 202023
 

Da es hier schön ist, haben wir beschlossen, noch einen Tag zu bleiben. Es war allerdings ein ruhiger Tag, an dem nicht viel passiert ist. Wir sind lange am Meer gesessen und haben auf Wale gewartet. Und tatsächlich ist um 10 Uhr Vormittag eine Gruppe Orcas vorbeigezogen. Etwas weiter weg, aber trotzdem immer wieder schön.
Mittag haben wir gekocht, dafür sind wir am Abend wieder Seafood essen gewesen. Heute jeder einen Topf Muscheln. Danach haben wir noch eine Runde Billard gespielt. Morgen fahren wir nach Naka Creek, da wird es wieder schlechter mit der Funkversorgung. Wir melden uns schon wieder. Waldbrände sind bei uns keine, das ist überwiegend auf dem Festland, deswegen keine Sorge.

Aug 192023
 

Heute Nacht um 3 Uhr wurde unser Schlaf abrupt beendet, weil bei unserem Auto die Alarmanlage losgegangen ist. Bis ich das realisiert habe, war Manu schon auf und hat mit dem Schlüssel den Spuk beendet. War gut zu hören die Huperei, das werden auch einige andere auf dem Campingplatz mitbekommen haben. Was das war? Keine Ahnung! Wohl zu modern unser Gefährt. Tja, einschlafen hat ein wenig gedauert, dafür um 4 Uhr der selbe Spaß. Mann, jetzt wird’s aber langsam peinlich. Ich bin dann mit Taschenlampe vor und hab nachgeschaut, ob Matildas Handy vibriert hat, weil der Akku leer wird. Unser Auto hat Sensoren, die die Alarmanlage einschalten, wenn sich im versperrten Auto was bewegt. Aber das war es auch nicht. Wenigstens war danach wirklich Schluss.
Gemerkt hat man die Schlafunterbrechung aber schon am nächsten Tag. Nach dem Frühstück sind wir zu den Upana Caves bei Gold River gefahren, haben aber vorher noch die Tanks an der Dump Station vor dem Visitor Center in Gold River entleert. Hier gibt es wieder Netz, wir haben dann daheim angerufen.
Die Höhlen darf man auf eigene Faust erkunden, man soll sich nur warm anziehen und Taschenlampen mitnehmen. Schon seltsam: So ohne war das in den Höhlen nicht. Gestern haben wird ein Auto gebraucht, das uns voranfährt, weil eine Baustelle war und heute darf man einfach so in Höhlen rumkraxeln und sich den Hals brechen. Das haben wir natürlich nicht getan, wir haben aufgepasst. Für Leute mit Platzangst wäre das aber nichts gewesen.
Wir sind zurück nach Gold River und haben dort Mittag gegessen. Jeder hatte einen Burger. War ein grundsolides authentisches Restaurant, in dem auch Einheimische ihr Bier trinken gehen. Danach haben wir den Strathcona Provincial Park wieder verlassen und sind zum Brown’s Bay Ressort, etwas nördlich von Campbell River gefahren. Die ganze Strecke ist heute Manu gefahren. Es ist zwar ein privater Platz, der neben Hütten, einem Hafen auch Wohnmobilstellplätze hat. Ausserdem sehr schöne Duschen und eine Möglichkeit zu waschen. Da die Stellplätze alle reserviert/belegt waren konnten wir uns etwas abseits auf einen Platz ohne Strom- und Wasseranschluss stellen. Nicht schlecht und Meerblick haben wir auch noch. Manu hat zwei Waschmaschinen voll gewaschen, ich bin noch kurz in den Sportraum und Matilda hat sich den Platz mit dem besten WLAN-Empfang gesucht. Nach dem Sport hab ich geduscht. Manu nach der Wäsche auch. Am Abend sind wir noch ins angeschlossene Restaurant gegangen, da sie Dungeness Crabs auf der Speisekarte hatten. Köstlich! Gut gesättigt sind wir dann in den Camper zurück. Guten Morgen München, wir gehn jetzt ins Bett!

Aug 162023
 

Heute um 9:40 Uhr war Treffpunkt am Hafen, mit Toddie und Al geht es wieder in die Broken Group Islands, darum haben wir heute zügig gefrühstückt, Sachen für jede Witterung gepackt und sind um halb 10 Uhr zu Fuß los, es ist ja wirklich gleich nebenan. Wir wurden gleich erkannt und mit einer herzlichen Umarmung begrüßt. Mit auf der Tour sind 5 Chinesen (wir hatten die schlimmsten Befürchtungen), zwei Damen aus Washington State (also aus der Nachbarschaft), ein Paar First Nations (er vom Stamm der Cree) ein Paar aus der Schweiz, ein weiteres Paar gemischt deutsch/schweizerisch mit dem 8-monatigen Timmie, ein deutsches Ehepaar vier Ungarn und eben wir. Die beiden First Nations und wir sind Wiederholungstäter.
Die ältere chinesische Dame hat schon die ganze Zeit recht gefroren geschaut und die Lippen geschürzt und als wir die geschützten Gewässer verlassen hatten und es etwas rauher wurde hat sie sich die Seele aus dem Leib gekotzt. Diese Tatsache an sich ist ja schon tragisch genug. Noch schlimmer ist allerdings, dass wir das irgendwie schon vorhergesehen haben und dass Matilda das wahnsinnig lustig fand. Ja, man erkennt ihren Opa in ihr, der ist auch immer für solche Sachen anfällig. Aber irgendwann tat sie auch ihr dann leid, weil sie sich bis zu unserer Rückkehr nicht wirklich erholt hat.
Die Tour an sich war wirklich wieder atemberaubend. Wir haben Weißkopfseeadler, Seeotter, Seelöwen, Robben und schlußendlich auch noch einen Buckelwal gesehen. Toddie und Al haben sich wirklich ins Zeug gelegt, dass wir alles super sehen konnten und haben alles mit ihrem unglaublichen Wissen erklärt. Zudem hat Toddie, die sehr gut deutsch spricht, immer wieder komplizierte Sachverhalte auch auf deutsch erklärt. Mittags gab es das gewohnt leckere Essen von Hartwoods, einem lokalen Restaurant. Wir haben zusätzlich als treue Kunden noch einen Piccolo bekommen.
Bei der Verabschiedung haben sich die beiden noch für unsere Treue bedankt und gesagt, dass sie nächste Saison noch machen, sich dann aber zur Ruhe setzen, da Al 80 wird. Da wir nächstes Jahr sicher nicht nach Kanada kommen, war das wohl unsere letzte Tour mit ihnen. Wir bleiben aber in Kontakt und wenn sie in der Gegend (München) sind haben sie versprochen uns zu benachrichtigen. Wir bereuen keine einzige der vier Touren und würden das jederzeit wieder so machen.
Nach einer kleinen Rast am Camper sind wir nochmals in den Ort und haben bei Jiggers Fish & Chips gegessen. Also heute zwei Haken an geplante Aktionen!

Aug 152023
 

Wie gestern geschrieben, mussten wir heute früher raus um das Zeitfenster auf dem Highway 4 zu erwischen um reibungslos auf die andere Seite der Insel zu kommen. Und genauso reibungslos ging es auch. In Port Alberni haben wir noch zuhause angerufen und sind in den Supermarkt. Dementsprechend früh waren wir auch dann auf der Westseite von Vancouver Island und da unsere Campingplatz für die nächsten zwei Nächte erst um 14 Uhr Check-in hat, sind wir kurzerhand noch an den Long Beach im Pacific Rim Nationalpark gefahren. Einen Nationalparkpass haben wir dieses Jahr keinen, weil nur der Pacific Rim auf unserem Weg liegt, daher haben wir uns ein 4 Stunden Strandspaziergangsticket gelöst.
Am wahnsinnig breiten Stand war heute richtig was los, aber kaum geht man 100 Meter nach links oder rechts ist man schon für sich. Wir sind 3 Kilometer nach Süden gegangen und haben dort Brotzeit gemacht, die wir mitgebracht haben. Das Wetter war gigantisch, aber es waren recht hohe Wellen, zur Freude der Surfer. Um halb zwei waren wir wieder am Auto und sind nach Ucluelet aufgebrochen. Unser Campingplatz liegt recht zentral am Hafen, so sind wir auch zu Fuß recht flott überall im Ort.
Matilda wollte noch lesen, Manu und ich sind noch in den Ort gegangen, um zu schauen, was sich seit fünf Jahren getan hat. Vieles ist beim Alten geblieben, aber auch einiges Neues haben wir entdeckt, so z.B. die Ucluelet Brewery. Klar müssen wir da rein und jeder hat sich ein Probierbrettchen mit 5 Biersorten bestellt, dazu eine Homemade Pretzel mit Senf. Klar, keine Münchener Breze, sondern eher blaß, aber mit dem Senf war das schon lecker zum Bier. So, jetzt müssen wir nicht mehr dumm sterben, haben wir das auch probiert. Dann sind wir noch durch ein paar Läden gestreift und haben noch geschaut, wo wir morgen hin müssen.
Als wir zu Matilda zum Camper gekommen sind, war es wieder passiert! Ein Zeltplatznachbar hat ihr in unserer Abwesenheit vier Lachssteaks geschenkt, die sollen wir uns am Abend grillen und schmecken lassen. Schauen wir Deutschen so verhungert aus? Nein, das ist ja echt nett, dass wir so immer in den Genuß der örtlichen Spezialitäten kommen. Es war auch wieder super lecker! Später haben wir uns beim Spender natürlich noch bedankt und sind mit ihm ins Gespräch gekommen. Es war ein Chinook Lachs, den er selbst gefangen hat. Keith, kommt aus White Rock, das ist ganz im Süden von Vancouver direkt an der US-Grenze und er ist jedes Jahr für ein Monat hier in Ucluelet zum Fischen und er hat deutsche Vorfahren. Er war verwundert, warum wir den weiten Weg bis nach Kanada kommen und noch mehr als wir gesagt haben, dass wir schon ein paar Mal mehr hier waren. Er hat sich aber dann gleichzeitig gefreut, dass sein Land offensichtlich ganz gut ankommt. Immer wieder nett, wie unkompliziert man hier Anschluß bekommt, so ganz anders als bei uns.
Morgen geht es wieder mit Toddie und Al raus, wir freuen uns schon!

Aug 062023
 

Um 22 Uhr todmüde ins Bett gefallen und sofort eingeschlafen. Irgendwann bin ich dann aufgewacht, schaue auf die Uhr 00:10 Uhr! Mann, das darf doch nicht wahr sein. Heuer hat Manu aber ein Wundermittel mitgebracht: Melatoninspray! Zwei Sprühstöße in den Mund und man soll wieder gut weiterschlafen können. In der Tat, ich bin recht zügig eingeschlafen und erst wieder um 4 Uhr aufgewacht. Aber auch dann hab ich wieder einschlafen können und wir haben es tatsächlich bis 7 Uhr ausgehalten.
Wir haben doch das Continental Breakfast im Hotel in Anspruch genommen. Nix besonders Leckeres aber OK. Nicht OK sind aber wieder mal die Begleitumstände: Syroporbecher für den Orangensaft von Nestle und To go Becher für den Kaffee. Es waren auch Prozellantassen da, aber die hab ich leider erst zu spät gesehen. Ich war auch ziemlich verkatert im Kopf. Nicht von dem einen Bier gestern Abend sondern wohl wirklich vom Jetlag.
Nach dem Früstück sind wir gleich los und über Gastown zum Canada Place, wo wir für 9:45 Uhr Kaften für Fly over Canada, ein 4-D Kino hatten. Es war eine gewölbte Kinoleinwand, die quasi das ganze Gesichtsfeld abdeckte, dabei ist man in Sitzen wie bei einem Wiesn-Fahrgeschäft mit in der Luft baumelnden Beinen gesessen. Die Sietzreihe hat sich geneigt und hat vibriert, so dass man tasächlich den Eindruck hatte zu fliegen. Der Hubschrauberrundflug über die Niagarafälle durch die Gischt wurde dann durch einen Sprühnebel über den Sitzreihen simuliert. Verblüffend echt.


Anschließend sind wir durch die Straßen von Vancouver spaziert und haben einige Läden besucht. Zu Mittag habe wir eine Kleinigkeit in einem Supermarkt geholt und auf deren Terasse gegessen. Man konnte sein Hauptgericht plus zwei Beilagen wählen. Danach sind wir zur English Bay und zum Sunset-Beach gegangen. Dort haben wir noch den Schokobrownie gegessen. Mit den kleinen Fährbooten sind wir dann über den Fales Creek nach Granville Island rübergefahren und dort über den Public Market geschlendert. Zurück sind wir nch Yaletown gefahren und haben dort die Läden, die wir gestern vor lauter Müdigkeit nicht mehr gesehen haben besucht.
Im Hotel haben wir uns geduscht und für unsere Reservierung bei Carderos frisch gemacht. Die Reservierung hat Manu schon von München aus erledigt, damit wir garantiert eine Platz bekommen.
Um es kurz zu machen: Es war wieder großartig. Zur Vorspeise haben wir uns 12 Austern bestellt, anschließend Miesmuscheln in Kokos-Curry Soße und als Hauptgericht hatten Manu und ich Thunfisch in Sesamkruste mit Brokkoli, Matilda auch Thunfisch mit Papaja, Edame, Avocado und Rettich. Da wir nur Austern essen, wenn sie dort in der Gegend geerntet werden, war es das erste Mal seit 5 Jahren. Aber das Warten hat sich gelohnt.


Gut gesättigt haben wir noch einen kleinen Verdauungsspaziergang über den Canada Place zum Hotel gemacht.


So morgen sind wir beim early pick-up auf der Liste; der Bus von Fraserway kommt ab halb 8 und wir übernehmen dann das Wohnmobil. Guten Morgen München, für uns heisst es jetzt Gute Nacht.