Aug 162016
 

Heute Morgen war es schon recht frisch, klar wir befinden uns ja auch schon in den Rockies, also haben es die drei Kanadaverrückten vorgezogen indoor zu frühstücken. Gleich gegenüber von unserem Campingplatz ist das Visitorcenter des Mount Robson PP, von wo aus man einen herrlichen Blick auf eben diesen hat. Der Mount Robson ist mit 3.954 Metern der höchste Berg der kanadischen Rocky Mountains. Dort haben wir noch ein paar Fotos gemacht, Manu hat mit einer deutschen Touristin geratscht, die sofort hellhörig wurde, als Manu mit Matilda deutsch gesprochen hat.

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Wir sind dann Richtung Jasper aufgebrochen, das ca. 90 km entfernt ist. Dabei haben wir die Provinzgrenze zu Alberta überschritten, was zusätzlich eine Zeitzone näher an Euch daheim ist. Bisher waren wir mit -9 Stunden in der Pacific Time Zone, nun sind es -8 Stunden in der Mountain Time Zone.
In Jasper, das wir zuletzt 2009 besucht haben, haben wir in der Nähe des Bahnhofs geparkt und sind zu Fuß weiter. Es war mittlerweile Mittag. Wir haben uns im Vorfeld schon schon eine River Rafting Tour für Angsthasen ausgesucht, haben aber dann irgendwie beim falschen Unternehmen gebucht. Es war eine familiengerechte Tour von 6 bis 90 Jahren, naß sollte man aber sehr wohl werden. Bis Tourbeginn war aber noch etwas Zeit, so dass wir noch Burger gegessen haben. Danach sind wir durch den netten Ort und ich habe einen kleinen Laden gesehen in dem es Custom Knives gibt. Da wollte ich dann doch noch reinschauen mit meinem Messertick. Kurz, ich habe den Laden natürlich nicht ohne schönes handgemachtes Taschenmesser verlassen. Es war noch ein Geburtstagsgeschenk von meiner lieben Frau. Geburtstagsgeschenke aus Kanada stehen bekanntlich hoch im Kurs bei mir. (siehe den Beitrag Lunenburg, Nova Scotia 2014). Das Witzige war, dass der Messermacher, Schmied in vierter Generation aus Ingolstadt kommt und seit fünf Jahren hier in Jasper ist.
Wir sind dann zurück zum Camper und haben uns für unseren Wasserspaß umgezogen. Insgesamt sind vier amerikanische Schulbusse am Sammelpunkt weggefahren. Nach einer kurzen Einweisung und Einkleidung mit Neoprenanzügen und -schuhen und Schwimmwesten wurden die Schlauchboote besetzt. Wir waren mit einer anderen deutschen Vierergruppe also ein deutsches Boot mit kanadischem Guide. Dieser kam allerdings aus Ontario und muss in zwei Wochen wieder Heim in die Schule. Also ging es raus auf den Athabasca River. Dieser wird vom Athabasca Icefield, also einem Gletscher gespeist, das Wasser auf dem wir fahren ist vor 24 Stunden noch über oder unter Eis gelaufen, der Fluß hat demnach eine Temperatur von 4 Grad, im Sommer, wenn er sich richtig aufheizt, 6 Grad. Na Bingo! Matilda wollte partout vorne in der Mitte knien, weil es da so schön spritzt, also war ich als Frontruderer mit dem jüngeren der deutschen Vierergruppe eingeteilt. Als das erste Mal richtig gut Wasser über den Bug geschwappt ist hat sie sich gekringelt vor Lachen, was sowohl unserem Guide, als auch den anderen gefallen hat. Sie war auch ganz stolz, dass sie sich das getraut hat. Gegen Ende der Fahrt hat der Guide noch gefragt, ob jemand bereit wären ins Wasser zu fallen, damit der das Mann über Board demonstrieren kann. Gut, es soll schließlich nie der Verdacht aufkommen wir Deutschen wären Weicheier oder Warmduscher, also hat sich die komplette erste Reihe ins Wasser fallen lassen. Nach kurzer Zeit wurden wir dann wieder hereingezogen. Wenn ich erste Reihe schreibe, gehört unsere wagemutige Tochte auch dazu. Ja für jeden Scheiß zu haben, von wem sie das wieder hat. Der Spaß hat eine knappe Stunde gedauert und war wieder sein Geld wert, da alles richtig nett arrangiert war, die Guides wirklich zuvorkommend waren und man sich echt gut aufgehoben gefühlt hat. Anschließend haben wir noch die Fotos, die vom Ufer aus entstanden sind gekauft. Sie waren nicht teuer und sie sind in digitaler Form auf einem USB Stick. Im benachbarten Liquor Store hat Manu noch ihr Lieblingsbier aus Nova Scotia gefunden, Alexander Keith Indian Pale Ale.
Dann sind wir zu unserem Campingplatz gefahren, haben ein Lagerfeuer gemacht, zum Essen gab es nur eine Kleinigkeit als Brotzeit, wir waren alle noch gar nicht richtig hungrig. Ein Bierchen und noch einen Gin Tonic am Lagerfeuer, hach wie schön kann das Leben sein.