Für heute haben wir uns sogar den Wecker gestellt, weil wir um 9:40 Uhr in Ucluelet am Hafen sein mussten, da dort unsere Broken Group Island Tour beginnt. Geweckt wurden wir durch Regen auf unser Wohnmobildach, der Wetterbericht hat es schon seit letzter Woche so vorhergesagt. Aber, da sich hier an der Küste das Wetter stündlich ändern kann, ließen wir uns nicht entmutigen und haben dementsprechend Kleidung mitgenommen. Wir wurden schon von Toddie empfangen und sind auch bald danach an Bord der Raincoast Maiden gegangen. Mit uns haben vier Berliner, vier Texaner aus Austin, vier Israelis aus Tel Aviv und zwei Kanadier aus North Vancouver an der Fahrt teilgenommen. Die Eigentümer der Yacht, Toddie kommt aus Südafrika und spricht sehr gut deutsch, Al kommt aus North Vancouver, leben auf der Raincoast Maiden und machen diese Tour nun schon seit elf Jahren. Man kann sich frei auf dem Schiff bewegen und hat nie das Gefühl Kunde zu sein, sondern Gast. Während der ganzen Fahrt bekommt man ständig Erklärungen zur Tierwelt, zu geografischen oder historischen Gegebenheiten oder einfach Anekdoten aus ihrer langen Seefahrertätigkeit. Das Wetter war besser als erwartet, es blieb zumindest trocken. Tierbeobachtungen konnten wir dieses Mal wesentlich mehr als vor drei Jahren machen. So waren es diesmal Blaureiher, Weißkopfseeadler, Harbour Seals (Seehunde), Seelöwen (Californian und Stellar), zwei Buckelwale, Seeotter, Delfine, Seesterne und einen Schwarzbären. Das war wirklich sensationell diese Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten zu können. Die wirklich guten und verständlichen Erklärungen unserer beiden Gastgeber rundeten das Erlebnis ab. Zu Mittag gab es wieder das hervorragende Essen von Norwoods, einem gehobenen Restaurant aus Ucluelet. Matilda durfte sogar Al zur Hand gehen und den Anker lichten. Er war so begeistert von ihr, dass er ihr gleich noch einen Seestern geschenkt hat, der einmal am Motor der Raincoast Maiden vertrocknet ist. Sie war überhaupt sehr brav und interessiert, so dass auch die Texaner uns gegenüber lobend erwähnt haben was für ein braves Kind wir haben. Das macht einen dann doch auch ein wenig stolz. Der Ausflug dauerte ganze sechs Stunden, die uns aber gar nicht lange vorgekommen sind, so spannend und interessant war die Angelegenheit. Von den Buckelwalen konnten wir diesmal sogar mehrmals die so sehr begehrte Fluke, die Schwanzflosse beim Tauchen, beobachten und fotografieren. Kurz nach 16 Uhr sind wir von Bord gegangen und wurden noch herzlich von Toddie und Al verabschiedet.
Wir sind noch durch den wirklich netten Ort Ucluelet geschlendert, der uns wegen seiner Authentizität nach wie vor um Längen besser gefällt als das wuselige, touristische Tofino.
Zum Abendessen wollten wir heute eigentlich zu Offshore gehen, das hat aber leider am Sonntag und Montag geschlossen. Tja, das haben wir wohl schlecht vorbereitet. Matilda hatte sofort einen Alternativvorschlag parat: Zu Jiggers! Gut, da waren wir auch schnell überzeugt und so sind wir halt nochmals dort hin. Anschließend haben wir noch im Liquor Store Alexander Keith gefunden und gleich noch zwei Sixpacks mitgenommen, dass uns das Bier ja nicht aus geht. Dann sind wir zurück auf den Campingplatz und haben gleich jeder eines davon getrunken. Ein wirklich toller Tag liegt hinter uns, von dem wir sicher noch lange schwärmen werden. Bis morgen, liebe Daheimgebliebenen!
Hallo, ihr drei Kanadaverrückten. Ucluelet ist mein Favorit und gefällt mir auch viel besser als Tofino. Wir haben dort dieses Jahr vier Tage verbracht und das waren absolute Highlighttage. Unsere Bed- and breakfast-Unterkunft stand zum Verkauf – und hätten wir an dem Wochenende im Lotto gewonnen, ich hätte es sofort gekauft und wäre dageblieben 🙂 So müssen wir wiederkommen – keine Frage. Die Berichte sind toll und man bekommt gute Anregungen für den nächsten Kanadaurlaub. Genießt weiterhin die Tage dort. Viele Grüße auch München – Conny – auch eine Kandaverrückte!