Jun 292014
 

Wow, heute haben wir es bis 8 im Bett ausgehalten, die Wanderung war scheinbar doch kräftezehrender, als sie uns vorgekommen ist. Egal, unsere Nachbarn ohne Überzelt schlafen auch noch; oder sind sie steifgefrohren? Es ist tatsächlich recht schattig,

wir haben 13 Grad im Wohnmobil und machen die Heizung ein, wir haben eine. Das Wetter ist aber wieder traumhaft, keine Wolke am Himmel.
Nach dem Frühstück fahren wir den kurvigen und mit knackigen Steigungen und Gefällen versehenen Weg nach Pleasant Bay und machen an einigen Aussichtspunkten halt und fotografieren. In Pleasant Bay fahren wir zum Hafen und checken bei einem Anbieter für Whale Watching ein. Bis zum Start um 12 Uhr haben wir noch gut eine Stunde Zeit und besuchen das Whale Interpretive Center. Kurz vor Beginn machen wir noch Brotzeit, damit wir über die Mittagszeit durchhalten. Wir sind noch nicht weit gefahren, schon sehen wir den ersten Wal, einen Minkwal. Das sind die hier um diese Jahreszeit am häufigsten vorkommenden Wale. Wir sehen während der ganzen Fahrt einige von ihnen und noch kleine Pilotwale. Leider sehen wir keine Schwanzflosse, ein beliebtes Fotomotiv.
Von Pleasant Bay aus fahren wir ganz an die Nordspitze von Cape Breton Island, wo wir schon von Deutschland aus einen super idyllisch am Meer liegenden Campingplatz gefunden haben. Die letzten 8 km der Straße sind Gravelroad, das bedeutet, eine Schotterpiste, ohne Asphalt. Wir haben aber das passende Fahrzeug und somit ist das alles kein Problem. Der Campingplatz ist wirklich genial und bietet auch noch einen Strand, das ist ganz nach dem Geschmack von Matilda. Am Platz haben wir auch WLAN, somit ist die Übermittlung des Berichtes gesichert. Nachdem ich mich ins WLAN eingebucht habe, erhalte ich allerdings eine wenig erfreuliche Email von meinen Freund Michi: unser früherer Englischlehrer ist bereits Anfang Juni verstorben. Ich habe ihn leider schon 10 Jahre nicht mehr getroffen, dennoch war er eigentlich immer wieder in meinen Gedanken und gerade jetzt, wenn man vermehrt englisch spricht, erinnert man sich noch häufiger an ihn. Er war für mich mehr als ein Lehrer, er war Vorbild, Respektsperson, moralische Instanz und Freund. Das war damals zu meiner Schulzeit nicht selbstverständlich und ist es bestimmt auch heute noch nicht. Darum hat mich diese Nachricht doch sehr getroffen, besonders auch darum, weil ich leider bei seiner Trauerfeier nicht anwesend sein kann. Entschuldigt bitte, aber ich schreibe hier was mich in diesem Urlaub besonders bewegt, und da kann ich dieses Ereignis nicht außer Acht lassen. Danke Bert, ich bin stolz und dankbar dir begegnet zu sein.
Wir waren noch am Strand, konnten aber beide leider Matilda nicht ins Wasser begleiten, es war zu kalt. Nichtmal ich, der letztes Jahr den Pazifik bezwungen habe 😉 konnte da rein. Das Wasser hatte die Temperatur eines Kneippbeckens.
Am Abend haben wir gegrillt und noch ein Lagerfeuer gemacht, Matilda ist heute etwas später ins Bett gegangen, schauen wir mal wie lang sie morgen durchhält.
Wir werden Aug morgen noch hier bleiben, da es ein wirklich schöner Platz ist. Also dann bis morgen.